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Conferenza Emma Bonino
Partito Radicale Maurizio - 23 gennaio 1996
Der "Euro" soll die Herzen der Europäer erobern
Von Jobst Knigge, dpa=

Brüssel (dpa) - "Man kann die neue europäische Einheitswähung nicht wie ein neues Waschmittel auf den Markt bringen," warnte einer der 400 Teilnehmer am Runden Tisch zur Währungsunion am Dienstag in Brüssel. Mit dem EU-Forum wurde eine europäische Informationskampagne gestartet, die die Sorgen und Ängste der Bevölkerung abbauen soll. Psychologen erklärten, eine grundsätzliche Befürchtung der Menschen sei es, mit der eigenen Währung auch einen Teil der nationalen Identität zu verlieren. Au erdem bestehe die Angst, da mit der Währungsunion der Verlust von Arbeitsplätzen und ein Sozialabbau einhergehe. Dieser von Politikern und Medien geschürten Sorge traten die Forums-Teilnehmer aus Politik, Verbraucher-Organisationen, Banken, Gewerkschaften und Unternehmen entgegen. Nach ihrer Ansicht ist eher das Gegenteil der Fall. Die auf strengen Stabilitäts-Kriterien basierende neue Währung führe zu inflationsfreiem Wachstum und zu mehr Beschäftigung. Die deutsche Währungsexpertin im Europa-Parlament, Christa Randzio-Pl

ath, forderte, mit dem Schreckgespenst einer neuen Währungsreform oder eines Währungsschnitts müsse aufgeräumt werden. Die Methode der Umrechung der alten Währung in den Euro müsse so klar wie möglich sein. EU-Kommissarin Emma Bonino sprach den Wunsch aus, da schon jetzt - 35 Monate vor dem geplanten Beginn der Währungsunion - probeweise mit dem Euro gerechnet werden sollte. In Schulen sollte auf die neue Währung vorbereitet werden. Beispielsweise könne das Spiel Monopoly in der neuen Währung herauskommen. Auch auf den Rechnungen der Strom-, Gas- und Telefonunternehmen könnte der Rechnungsbetrag schon jetzt zusätzlich in Euro angegeben werden. Zahlreiche Vertreter von Verbraucherverbänden forderten, da die Preise von Waren vom 1. Januar 1999 an, wenn die Währungen der beteiligten Länder unwiderruflich aneinandergekoppelt werden, in beiden Währungen angegeben werden. Nur so könnten sich die Bürger langsam auf die neue Währung einstellen. Verbrauchervertreter hielten auch die bislang geplante sechsmonatige P

hase vom 1. Januar bis 30. Juni 2002, in der das neue Geld in Scheinen und Münzen ausgegeben werden soll, für zu lang. Das werde zu Verwirrungen führen. Die Menschen wü ten nicht, ob sie in dieser Zeit die Rechnungen in Euro oder in der alten Währung zahlen mü ten und welche Währung aus den Geldautomaten komme. "Eine Zeitlang werden sich die Leute wie Fremde im eigene Land fühlen," sagte der Direktor des Europäischen Verbraucherverbandes, Jim Murray. Besonderen Hilfe sollten Alte, Behinderte und Blinde erhalten. Dafür sei es wichtig, da es nicht zu viele verschiedene Geldscheine und Münzen gebe, erklärte eine Delegierte aus Schweden. Bisher seien für den Euro sieben Scheine und acht Münzen geplant. Das sei zuviel. Norbert Reich, Jurist an der norddeutschen Universität Bremen, bestand auf der Sicherung des rechtlichen Rahmens für den Euro. Dafür müsse es ein Geldgesetz geben, das die bestehenden Verträge sichere. "Es darf sich an den Verträgen nichts ändern," sagte er. Er warnte davor, da Unternehmen schon

jetzt bei Finanzverträgen Klauseln einbauten, da die Verträge nach der Währungsnunion angepa t werden könnten. Zu den positiven Folgen der Währungsunion zählte ein französischer Vertreter, da der Euro wahrscheinlich die stärkste Währung der Welt werden werde, basierend auf einem Markt von 370 Millionen Menschen. Der Euro werde zum Identitätsmerkmal, an dem man den Europäer im Ausland erkenne, sagte er.

 
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