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Partito Radicale Antonella - 13 marzo 1995
EU-Kanada / Fischerei Streit zwischen EU und Kanada: Brüssel setzt Treffen aus

DPA - 13/3/95

Brüssel Im Fischerei Streit zwischen der Europäischen Union und Kanada sind am Montag beide Seiten angesichts eines drohenden Handelskriegs bemüht gewesen, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Die 15 EU Botschafter beschlossen zwar in einer Sondersitzung in Brüssel, alle offiziellen Treffen mit den Kanadiern solange auszusetzen, bis der spanische Trawler "Estai" und dessen Besatzung frei sind. Gleichzeitig berichteten deutsche Diplomaten, da Kanada durch Unterhändler Verhandlungsbereitschaft über die umstrittenen Fischfangmengen in den Gewässern vor Neufundland signalisiert habe.

"Wir haben uns entschieden, in allen Bereichen den Dialog mit Kanada zu blockieren, bis die Estai freigelassen wird", sagte der deutsche Botschafter Dietrich von Kyaw. Ein für diesen Dienstag vorgesehenes Treffen zwischen hohen EU Vertretern und kanadischen Diplomaten in Paris wurde als erstes gestrichen. In der französischen Hauptstadt sollten Fragen der weitverzweigten Beziehungen der transatlantischen Partnerschaft besprochen werden.

Am vergangenen Donnerstag hatten die Kanadier in internationalen Gewässern vor Neufundland den spanischen Trawler geentert und in den Hafen von Saint John's eskortiert. Ottawa wirft den dort tätigen Spaniern und Portugiesen vor, die ihnen zustehenden 12,6 Prozent der insgesamt auf 27 000 Tonnen festgelegten Fangmenge schwarzen Heilbutts zu überschreiten und die Gewässer leerzufischen. Nach Ansicht der EU stehen den Mitgliedsländern aber 18 000 Tonnen schwarzen Heilbutts zu.

Offenbar sind die Kanadier jedoch bereit, über eine Neuverteilung der Fangqoute in der dafür zuständigen Nordwest Atlantik Fischereiorganisation (NAFO) zu verhandeln. Dies berichteten deutsche Diplomaten in Brüssel. Eine kanadische Delegation führe derzeit in Brüssel "inoffizielle Gespräche" mit der Kommission, wie der Fischereistreit beigelegt werden könnte, hie es weiter.

Unterdessen wollen die Spaniern nach der Festsetzung des Schiffs nach Meinung der EU Kommission ein "Akt der organisierter Piraterie" ein zweites Kriegsschiff in die umstrittenen Gewässer zum Schutz ihrer Boote entsenden. Dies wurde am Montag in Madrid bekannt. Die EU Botschafter hatten am Freitag erste Gegenma nahmen beschlossen ein Wissenschaftsabkommen mit Kanada wurde auf Eis gelegt und eine scharfe mündliche Protestnote an Ottawa gerichtet. Am Samstag hatte ein erstes Schiff der spanischen Marine Kurs auf die Gewässer vor Neufundland genommen.

Der kanadische Fischereiminister Brian Tobin hatte die Europäer gewarnt, sein Land werde weitere Boote aufbringen, sollten spanische und portugiesische Schiffe das Fischen in den umstrittenen Fanggründen fortsetzen. Der Kapitän der "Estai" soll nach Zahlung einer Kaution in Höhe von 8 000 kanadischen Dollars auf freien Fu gesetzt worden sein.

 
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