- Herr Präsident, lassen Sie mich zur Zweiten Lesung der Richtlinie über die Einsetzung des Europäischen Betriebsrates folgendes sagen: Wir haben jetzt die Chance, nach zwanzigjähriger Diskussion den Einstieg zugunsten der Arbeitnehmer zu schaffen. Das Ergebnis ist zwar nicht befriedigend, das ist richtig, und deshalb können wir uns damit als Sozialpolitiker auf längere Sicht auch nicht zufrieden geben. Aber auch der Europäische Gewerkschaftsbund ist der Meinung, da der Spatz in der Hand besser ist als die Taube auf dem Dach. Die Meinung unseres Berichterstatters, des Kollegen Menrad, teile ich uneingeschränkt. Er hat eine hervorragende Arbeit geleistet. Dafür danke ich ihm sehr herzlich. Die Senkung der Schwellenwerte, die bei den Beschäftigtenzahlen, die Kürzung der Verhandlungsdauer und den Wegfall des Tendenzschutzes unterstütze ich voll und ganz. Wir müssen jetzt auch unverzüglich zwei weitere Aufgaben in Angriff nehmen, die Entsende-Richtlinie, die die Ausbeutung der Arbeitnehmer, insbesondere in der
Bauwirtschaft, künftig verhindern wird, und die Richtlinie über atypische Arbeitsverhältnisse, die für bessere Rechte für die teilzeitbeschäftigten Kräfte sorgen mu . Ich hoffe dabei auf die deutsche Ratspräsidentschaft und auf die Kolleginnen und Kollegen des Europäischen Parlaments, wenn auch die Zahl der heute Anwesenden nicht gerade zu Optimismus Anla gibt, und ich fürchte, da wir bei der Abstimmung die erforderliche Mehrheit leider nicht erreichen werden.