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Bloch von Blottnitz Undine-Ut - 28 settembre 1994
MEP*MPE - Bloch von Blottnitz (V)

Diese Aussprache heute hat ja auch etwas von einem absurden Theater, meine lieben Kolleginnen und Kollegen. Seit 50 Jahren wissen wir alle, da Plutonium produziert und angehäuft wird, und nun diskutieren wir darüber, ob es einen Plutoniumschmuggel geben kann, geben wird oder gegeben hat. Wir können das nicht abstreiten.

Weltweit existieren bereits 1200 Tonnen Plutonium, ein Millionstel Gramm davon ist bereits tödlich, wenn es eingeatmet wird. Tagtäglich werden Plutonium und anderes Nuklearmaterial auf der Stra e, per Schiff und per Flugzeug transportiert. Tagtäglich häufen wir immer mehr Plutonium an in Wiederaufbereitungsanlagen, bei MOX-Brennstäben usw. Aber wir haben hier bis heute nicht einmal grundsätzlich darüber diskutiert, ob wir weiter Plutonium anhäufen wollen, wie wir mit dem Plutonium umgehen, wie wir das endlagern, wie wir das aufbewahren usw. Darüber wird nicht diskutiert. Wir diskutieren vielleicht darüber, wie man Plutonium milligramm-, gramm- oder pfundweise nachjagt, aber wir schauen weg, wenn es um grundsätzliche Probleme geht. Wir wissen alle, wie gefährlich Plutonium ist, und deshalb müssen wir aufhören, es zu produzieren. Dies würde auch eine grundsätzliche Lösung bedeuten, nämlich den Ausstieg aus der Atomkraft, was jedoch hier leider niemand hören will.

Es ist aber keine Lösung, nach Europol zu schreien, wenn wir grundsätzlichen Lösungen aus dem Weg gehen. Eine grundsätzliche Lösung bestünde darin, da zum einen EURATOM und IAEO alle zivil- und militärisch genutzten Anlagen kontrollieren können. Das ist bis jetzt nicht der Fall. Zum zweiten mü te das Parlament immer die gleichen Befugnisse haben wie EURATOM. Auch das ist nicht der Fall. Zum dritten mu Schlu sein mit jeglicher Plutonium-Produktion und als letztes mu es ein Ende damit haben, da wir gutes Geld verschleudern, um Schrottanlagen in den GUS-Staaten nachzurüsten, die nicht nachrüstbar sind, anstatt dort endlich vernünftige Energiesysteme aufzubauen. Die Ukraine braucht zum Beispiel sieben mal so viel Energie wie Frankreich.

Auch haben wir nicht darüber diskutiert, was aus dem Plutonium und aus den abgeschrotteten Atomwaffen wird. Darüber wird hier überhaupt nicht geredet.

 
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