Herr Präsident, meine Damen und Herren! Zwischen 1991 und 1994 hat die Europäische Union ein erstes Programm zugunsten der Stra enkinder in Guatemala-Stadt unterstützt. In Anbetracht der positiven Erfahrungen dieser Initiative, die von allen Beteiligten geschätzt wurde, sowie der sich verschlechternden sozialen Bedingungen, sollte die Ma nahme fortgesetzt werden. Im Vergleich zu den Vorjahren besitzt die Europäische Union nun eine Glaubwürdigkeit und Akzeptanz, die es ihr ermöglicht, nun in eine Reihe von Bereichen einzugreifen, in denen die Ursachen des Phänomens angegangen werden können, nämlich Verbesserung der gesetzlichen Bestimmungen, Ausbildung von inländischem Personal, Stärkung der Institutionen und Sensibilisierung der Öffentlichkeit.
Für Brasilien wurde 1992 ein Sozialprogramm für Stra enkinder grundsätzlich genehmigt, dessen Betriebsphase 1993 aktuell anlief. Es handelte sich um verschiedene Ma nahmen, die von Nichtregierungsorganisationen in drei Städten, nämlich in Rio de Janeiro, Recife und Salvador durchgeführt wurden. Die Auswahl dieser Städte erfolgte aufgrund der besonderen Bedingungen, des Ausma es des Problems und der Möglichkeiten, durch Ma nahmen der Europäischen Union konkrete und me bare Ergebnisse zu erzielen.
Angesichts des Erfolgs dieser ersten Ma nahmen und des zunehmenden Interesses der internationalen Öffentlichkeit dehnte die Kommission das Programm auf eine weitere Stadt, nämlich auf Belo Horizonte aus. Die Laufzeit wurde auf 3 Jahre festgesetzt. So erhielt die Kommission im Juni 1994 die Zustimmung der Mitgliedstaaten zur Durchführung eines Rahmenprogramms über insgesamt 8 Millionen ECU für einen Zeitraum von 3 Jahren und ein Programmgebiet, das 4 Städte umfa t, Rio, Recife, Salvador und Belo Horizonte. Im Rahmen dieses Programms sollen konkrete Projekte von brasilianischen oder europäischen Nichtregierungsorganisationen durchgeführt werden, die nach bestimmten Kriterien ausgewählt werden. Da die Problemstellung sehr komplex ist, müssen die Aktionsbereiche aufeinander abgestimmt werden und sich gegenseitig ergänzen, angefangen von der Betreuung der Kinder bis hin zu ihrer schrittweisen Wiedereingliederung in Gesellschaft und Familie. Um eine gewisse Kontinuität zu gewährleisten und einen Multiplikatoreffek
t zu erzielen, mu besonderes Augenmerk auf die Ausbildung gerichtet werden, und zwar insbesondere auf die der Ausbilder selbst.