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Archivio interventi PE
Langenhagen Brigitte - 29 settembre 1994
MEP*MPE - Langenhagen (PPE).

Herr Präsident, zunächst eine Klarstellung, damit es keine Mi verständnisse gibt: Bei dem Bericht von Frau Fraga geht es um Schutz und Erhaltung der Fischbestände. Der Bericht ist somit Teil der Bemühungen um nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Gemeinsamen Fischereipolitik. Es geht um die Zukunft der Fischerei, d.h. um die Menschen, die sich mit dem Fischfang bisher ihren Lebensunterhalt verdient haben.

Das Europäische Parlament schlägt hierbei keinen willkürlichen und ausgrenzenden Weg ein, sondern es nähert sich den internationalen UNO-Schutzbestimmungen unter Berücksichtigung der sozioökonomischen Auswirkungen sowie der wirtschaftlichen und umweltschutzrelevanten Bestimmungen. Der Bericht ist die logische und konsequente Fortsetzung des politischen Willens des Europäischen Parlaments, den es bereits in den Jahren 1991/92 und zuletzt 1993 manifestiert hat. Das Europäische Parlament hat sich für ein Verbot der Treibnetzfischerei ausgesprochen. Heute wollen wir dieses Bekenntnis umsetzen. Wir wollen der verstärkten Ausbeutung des Meeres durch Treibnetze und damit der sinnlosen Vernichtung eines wertvollen Nahrungsmittels Einhalt gebieten. Diese hätte nämlich letztlich auch einen weiteren Verlust an Arbeitsplätzen in unseren strukturschwachen und sensiblen Küstenregionen zur Folge.

Der uns vorliegende Bericht fu t im wesentlichen auf fünf Erkenntnissen. Erstens handelt es sich bei der Treibnetzfischerei nicht um eine traditionelle Fischfangmethode. Zweitens sind 2,5 km Netze nach Aussagen der Betroffenen und der Wissenschaft unwirtschaftlich. Drittens sind keine neuen Studien erforderlich, da genügend Analysen vorliegen und diese keine neuen Erkenntnisse bringen. Wenn wir weitere Studien in Auftrag geben, dann solche über die Zukunft der Fischerei. Der Blick mu nach vorn gerichtet werden, und auch der Einsatz unserer Haushaltsmittel mu zukunftsorientiert sein.

Viertens ist eine umfassende Kontrolle, ob bei der Treibnetzfischerei die angegebenen Netzlängen eingehalten werden, nicht möglich. Und fünftens entspricht der Bericht im Grundsatz - und das ist ja wohl ganz wichtig - auch der Vorlage der Kommission.

Ich möchte daran erinnern, da sich sowohl in meiner Fraktion als auch im Ausschu für Fischerei die Mehrheit für die Bestandserhaltung durch ein Verbot der Treibnetzfischerei ausgesprochen hat, wobei die Zwölfmeilenzonen nicht betroffen sind und für die Ostsee eigenen Bestimmungen gelten. Somit ist dem Begehren der skandinavischen Beitrittsländern Rechnung getragen. Die Ablehnung der französischen Delegation war bereits bei der ersten Vorlage des Berichts deutlich zum Ausdruck gebracht worden. Die Änderungsanträge bringen dies ebenfalls zum Ausdruck.

Deswegen ist die Zahl der Änderungsanträge nicht erschreckend, da sie analog in Blöcken zusammenzufassen sind. Wir, ich ganz persönlich, haben gro es Verständnis für diejenigen, die heute den Bericht ablehnen. Aber wir haben die Fischereikrise der letzten Zeit noch nicht überwunden. Es ist ein schwerer Weg, den die Fischer vor sich haben. Wir als Parlament sind aufgefordert, im verstärkten Dialog mit den Fischern zu bleiben sowie uns um die Kompensation - vielleicht ein etwas schwerer, aber doch ein so wichtiger Begriff - zu kümmern. Mit anderen Worten: Wir müssen auch im Haushalt dafür Sorge tragen und den Fischern im persönlichen Dialog klarmachen, da wir ihnen helfen wollen.

Ich denke, da diese Punkte auch in den Änderungsanträgen sehr deutlich zum Ausdruck kommen. Ich bitte Sie, diese Anträge zu unterstützen. Ich danke Frau Fraga für ihren au erordentlich klaren und mutigen Weg. Dieser Bericht wird ein Beispiel geben für die weitere Behandlung der Fischereithemen im Europäischen Parlament.

(Beifall)

 
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