Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich denke, wir haben mit dieser Entschlie ung ein ähnliches Beispiel geliefert wie in Kairo. Wir haben hart gerungen und versucht, kontroverse Positionen in einen gemeinsamen Text unterzubringen. Das war nicht einfach, im Gegenteil. Die Abstimmung zeigt ja, wie kompliziert es war. Der Spagat ist uns aber im wesentlichen gelungen, und es ist notwendig, da sich das Europäische Parlament zu den Ergebnissen von Kairo äu ert. Deswegen wird die Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas, für diese Entschlie ung stimmen.
Es darf nicht den Eindruck erwecken, da sich die Europäerinnen und Europäer hier zu Chauvinisten machen und den Menschen in der Dritten Welt sagen, welchen Weg sie zu gehen haben. Wir brauchen eine verantwortungsvolle Politik. Dabei haben extreme Positionen wie aus dem Vatikan oder aus islamischen Staaten keinen Platz. Wir wollen auch nicht, da diese Bevölkerungsdiskussion zu einer einseitgen Abtreibungsdebatte führt. Es ist in erster Linie die Lebenswirklichkeit von Millionen Menschen, und insbesondere Frauen, die wir uns vor Augen führen und auf die wir unsere Politik ausrichten müssen. Deshalb können wir - wenn auch bei manchen Punkten mit einem gewissen Unbehagen - diesen Spagat mittragen, und wir werden uns vor allen Dingen für eine schnelle Umsetzung des Aktionsprogramms einsetzen und darauf hinwirken, da der Rat, der die Europäische Union ja in erster Linie vertritt, in Zukunft deutlicher eine europäische Position herausarbeitet. Dazu bedarf es auch einer ausgewogenen Diskussion und einer ausgewoge
nen Vertretung von Männern und Frauen. Das mu sich in Zukunft ändern. Wir halten die Entschlie ung für verbesserungswürdig, befürworten sie jedoch insgesamt.