Herr Präsident, ich spreche einerseits zu Albanien und andererseits zur Frage der Situation der Tuaregs in Mali. Zum Thema Albanien möchte ich vor allem Herrn Langer für das danken, was er gesagt hat. Er hat die einzigen wirklich staatsmännischen Töne hier in diesem Parlament und in dieser Diskussion angeschlagen, denn es sollte jetzt wirklich nicht noch das Feuer angefacht werden. Und die Entschlie ung, die hier eingereicht wurde, tut dies nun einmal.
Es herrscht dort eine sehr gefährliche Situation, und wir sollten alles tun, um Ruhe zu schaffen, und nicht die Situation erneut anheizen. Sicher müssen wir für die Menschenrechte eintreten, aber es kommt auch darauf an, in welcher Form man das tut. Dies kann in mehr oder weniger aggressiver Form erfolgen. Ich spreche allerdings in eigenem Namen, denn inzwischen hat meine Fraktion in zwei verschiedenen Abstimmungen einmal so gestimmt und dann wieder anders. Worauf wird denn eigentlich abgezielt? Doch wohl an erster Stelle auf die Erhaltung des Friedens, die Entspannung in diesem Raum. Hier sind auf allen Seiten Fehler gemacht worden. Daher mu ich sagen, da die Entschlie ung, die Herr Langer eingebracht hat, die beste von allen ist, weil sie wohl die Menschenrechte anspricht, aber gleichzeitig auch Brücken baut, damit tatsächlich eine friedliche Lösung des Problems gefunden werden kann. Ansonsten wird die Situation nur weiter vergiftet.
Nun zu zu Mali. Ich kenne zufällig die Situation dort. Ich kenne die Tuaregs, und ich bin erschüttert, was hier mit einem wirklich ausgezeichneten Volk getan worden ist. Ich habe daher auch die Entschlie ung mitunterzeichnet. Ich mu aber um der geschichtlichen Wahrheit willen sagen, da ich in zwei Punkten absolut nicht mit diesem Bericht übereinstimmen kann. Da wird zum ersten gesagt, da die Tuaregs vor der Kolonisierung in der Sahara herumgezogen sind; das haben sie aber auch danach getan. Solange die Franzosen in der Sahara waren, hat es gar keine Schwierigkeiten für die Tuaregs gegeben, und auch die Spanier haben ihnen volle Bewegungsfreiheit gelassen.
Ich war damals selbst bei den Tuaregs und wei daher, wie frei sie sich bewegen konnten. Erst nach der Entkolonialisierung wurden sie durch die Grenzen behindert, und das war nicht so sehr die Schuld der Franzosen und der Spanier, sondern anderer Mächte, die eingegriffen haben und einfach nach Kriterien vorgingen, die den Tatsachen nicht entsprachen.
Die Entschlie ung ist aber wichtig, denn wir müssen Mali, aber auch den anderen Staaten der Region deutlich machen, da sie endlich aufhören müssen, die Tuaregs zu verfolgen, da sie ihnen wieder die Freizügigkeit einräumen und damit eine richtige Ordnung in der Sahara schaffen müssen.