Herr Präsident, die Mitglieder meiner Fraktion haben den Haushaltsausschu bei seiner Strategie in diesem Haushaltsverfahren unterstützt, um im Zusammenhang mit den Eigenmitteln Druck auf den Rat auszuüben. Die Rechnung scheint aufgegangen zu sein, und wir hoffen, da die nationalen Parlamente den Eigenmittelbeschlu nun auch ratifizieren werden. Wenn dies geschieht, mu natürlich noch einmal darüber beraten werden, ob die prozentualen Kürzungen, die in die Reserve gestellt werden sollen, auch wirklich dort eingesetzt werden müssen. Wir wissen nämlich, da wir im Jahre 1995 im Bereich des Agrarhaushaltes angesichts der nächsten Stufe der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik die entsprechenden Mittel benötigen werden. Ferner sollten wir auch schon im Vorgriff auf die Verhandlungen für den Haushalt 1996 sehr früh im neuen Jahr in konzertierten Aktionen mit Rat und Kommission rechtzeitig die Weichen für die Mittel im Agrarhaushalt stellen.
Es wird auch in diesem Haushalt wieder deutlich, da der gesamte Agrarhaushalt, der nach wie vor gut die Hälfte des Gesamtbudgets ausmacht, kein Haushalt ist, der nur eine einbahnige Aktivität für irgendeinen Berufsstand, nämlich nur für die Landwirte, darstellt. Der Agrarhaushalt wird mehr und mehr ein komplexer, integrierter Haushalt für den gesamten ländlichen Raum.
Deswegen appelliere ich vor allen Dingen auch an die Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Fachbereichen in diesem Haus: Wir dürfen den Agrarhaushalt nicht als ein kostenträchtiges Übel im Gesamtbudget sehen: Wir müssen erkennen, da die Land- und Forstwirtschaft zunehmend im Rahmen der politischen Aktivitäten der Union eine integrierte Aktivität für die ländlichen Räume darstellt. Daher mu sich eine andere Betrachtungsweise durchsetzen. Wir hoffen, da die Bereitschaft der Agrarpolitiker, die Strategie des Haushaltsausschusses zu unterstützen, nicht ausgenutzt wird, sondern auch für die kommenden Jahre positiv bewertet wird.