Verehrte Präsidentin, verehrte Kolleginnen und Kollegen! Die Idee Europa als leistungsstarke Gemeinschaft braucht ein erlebbares Fundament. Deshalb mu Europa wirtschaftlich und sozial vorankommen. Die berufliche Bildung spielt hierbei eine viel wichtigere Rolle, als allgemein angenommen wird. Das haben unsere Beratungen zum Thema LEONARDO gezeigt. Erst allmählich lösen sich die Verantwortlichen in der Wirtschaft und in der Bildungspolitik von ihrer Formel "Vorfahrt für schulische und universitäre Bildung", die immer noch viel zu fest in den Köpfen der Menschen sitzt und ein dynamisches Umdenken verhindert.
Mit LEONARDO DA VINCI setzt die Europäische Union ein unmi verständliches Signal zur Ergänzung nationaler Ma nahmen, ein Signal für die Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung, für die wirksame Integration in den Arbeitsmarkt und für berufsorientiertes Erlernen von Fremdsprachen.
Die Vorlage allerdings mu in zwei Punkten verändert werden, um wirksam zu sein. Erstens, im Haushaltsansatz. Ohne die Rückkehr zum ursprünglichen Haushaltsansatz von 830 Mio ECU, gemeinsame Idee von Kommission und Europäischem Parlament, nimmt man uns die Signalwirkung nicht ab. Zweitens in der Struktur. Die Förderung des Kontaktes zwischen den Universitäten und den Unternehmen mu ins SOKRATES-Programm überführt werden. Dann können nämlich die knappen Mittel für LEONARDO immerhin in vollem Umfang der beruflichen Bildung zugute kommen.
Ohne dieses Programm würde vielen der Weg zur grenzüberschreitenden und qualifizierten Berufsausbildung verwehrt. LEONARDO wird vor allem für die kleinen und mittleren Unternehmen sowie für die jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtig und notwendig sein. Deshalb fordere ich vom Ministerrat noch vor dem Gipfeltreffen in Essen ein deutliches Zeichen in dieser Richtung.