Ich beanspruche nicht, den Ausführungen vieler meiner Freunde in der gestrigen Debatte etwas Substantielles hinzuzufügen. Die Plädoyers von Castellini, Ripa di Meana, Donelly, Tongue und Cohn-Bendit für eine längst überfällige Regulierung gegen die Medienkonzentration sprechen beredt für sich selbst.
Ich möchte mich hier auf eine "metaphorologische" Anmerkung beschränken, d.h. darauf, die innere Logik einer Metapher aufzuzeigen, die u.a. auf der rechten Seite dieses Hauses ein geradezu geisterhaftes Unwesen treibt.
Es geht um die Metapher des Wettbewerbs, unter dem sich die Herren und Damen von Forza Italia offenbar so etwas wie ein Freistilboxturnier nach dem Knock-Out-System vorstellen, bei dem gilt, "nur einer kann gewinnen".
Die europäische Kultur kennt da ganz andere Formen, den Agon der homerischen Helden, das fléadh Ceoil der irischen Barden oder der Sängerwettstreit der deutschen Meistersinger. Alles Formen, in denen das Zusammenkommen, das Zusammenagieren neue, zusätzliche Möglichkeiten der Produktion und des Genusses eröffnen.
Genau darum geht es : Statt eine Art von Wettbewerb "laufen zu lassen", der durch Monopolisierung und Kapitalkonzentration kulturelles und wirtschaftliches Leben gleicherma en ersticken wird, sollten wir uns auf das europäische Erbe der Diversität und Pluralität besinnen - und es durch rechtzeitige regulierende Ma nahmen erneuern und verteidigen.