Herr Vorsitzender! Die unterschiedlichen Standpunkte der Europäischen Union und Marokkos sind bereits aufeinandergeprallt, als es darum ging, die Frage der Menschenrechte in das Kooperationsabkommen EU-Marokko einzubeziehen. Es müssen jetzt und in Zukunft auf jeden Fall Lösungen ausgehandelt werden, die mit dem Schutz der Menschenrechte und der Umwelt im Einklang stehen!
In dieser Debatte nimmt meine Fraktion die Besorgnisse Marokkos über die zukünftige Entwicklung seiner Fischbestände zur Kenntnis, und wir hoffen, da in den künftigen Abkommen den Interessen beider Parteien und künftiger Generationen Rechnung getragen wird. Das gilt natürlich für die Menschenrechte ebenso wie für die Fischereiabkommen.
Wir fordern deshalb die Kommission auf - Herr Gonzales, hören Sie mir aufmerksam zu -, darüber zu wachen, da nicht nur die marokkanischen Behörden, sondern auch die Fischer der Europäischen Union sämtliche aus dem geltenden Abkommen erwachsenden Verpflichtungen einhalten. Sie sehen das in Ihrer Argumentation immer ein wenig zu einseitig, wenn Sie von den anderen und von uns sprechen. Ich sagte das bereits im vorherigen Redebeitrag.
Angesichts der Tatsache - ich zitiere aus unserem Änderungsantrag -, da Marokko die besorgniserregende Verringerung seiner Fischbestände als Grund für seinen Antrag auf die vorgezogene Revision des mit der Europäischen Union abgeschlossenen Fischereiabkommens angeführt hat, sollte dieser Umstand sehr gründlich geprüft und vor allem in den weiteren Verhandlungen, Bestimmungen und Protokollen gebührend berücksichtigt werden.
In der Erwägung, da das Abkommen für bestimmte Fischer der Europäischen Union den Verlust ihrer Einkommensquelle bedeutet, hat die Europäische Union die Verpflichtung, unverzüglich Umstellungsma nahmen für die von sozialem Abstieg und Arbeitslosigkeit betroffenen Fischer durchzuführen, da die Maghreb-Länder ebenfalls mit erheblichen wirtschaftlichen, sozialen und finanziellen Problemen konfrontiert werden.
Zum Schlu noch ein persönliches Wort an Sie, Herr Gonzales: Wenn Sie im vorherigen Beitrag Ihrer Freude darüber Ausdruck geben, da es zum Beispiel im Bereich der Garnelenproduktion eine starke Nachfrage gibt, die die Festlegung von Fangquoten sinnlos erscheinen lä t, dann müssen Sie sich entscheiden, ob Sie hier als Lobbyist für die Nahrungsmittelindustrie sitzen oder ob Sie als Abgeordneter auch darüber zu wachen haben, da für einen Ausgleich zwischen der brutalen Ausbeutung der Natur und des Meeres als Rohstofflager und ihrer Erhaltung gesorgt wird. Heute sind Sie eher wie ein ökologischer Geisterfahrer aufgetreten, denn als jemand, der sich kritisch mit vielen wichtigen ökologischen Fragen auseinandersetzt.