Radicali.it - sito ufficiale di Radicali Italiani
Notizie Radicali, il giornale telematico di Radicali Italiani
cerca [dal 1999]


i testi dal 1955 al 1998

  RSS
dom 23 feb. 2025
[ cerca in archivio ] ARCHIVIO STORICO RADICALE
Archivio Partito radicale
Sciascia Leonardo - 1 giugno 1979
Die Kompromisse Zerschlagen
von Leonardo Sciascia

ZUSAMMENFASSUNG: Der Schriftsteller Leonardo Sciascia stellt sich 1979 auf der Liste der Radikalen Partei zur Wahl (1). Dies war für die KPI ein Skandal, und die "fortschrittlichen Intellektuellen" bezichtigten ihn des "Verrats", denn zuvor war Sciascia kommunistischer Kandidat gewesen. Für die Kommunistische Partei Italiens sind die Radikalen alles in einem: Faschisten, Vertreter des Herrn Jedermann, Terroristen. Das alte stalinistische Laster, den politischen Gegner, besonders wenn es sich um einen "Genossen" handelt zu dämonisieren, war offensichtlich noch immer in der KPI weit verbreitet. Nach dem Wahlsieg der Radikalen im Jahre 1979 kommt die kommunistische Verwandlung. "Gegenbefehl, Genossen", die Radikalenn sind keine Faschisten mehr ! Die theoretische Wochenzeitschrift der italienischen Kommunisten, "Rinascita" (Wiedergeburt), widmet der Radikalen Partei sechzehn Seiten und dementiert alle vorherigen Anschuldigungen. "Diese ständige Wahrheitsfabrik ist es, die mich am meisten bei den Kommunisten beun

ruhigt", sagt Sciascia in seinem Streitgespräch mit dem Maler Renato Guttuso.

(Erste Fassung der "Einzelausgabe" für den 35· Parteitag der Radikalen Partei - Budapest 22. - 26. April 1989)

Die Wahrheitsfabrik

SCIASCIA: Vor den Wahlen waren die Radikalen Vertreter des 'Herrn Jedermann', Faschisten und viele andere schlechte Dinge. Heute haben wir 16 Seiten in der 'Rinascita', die dem Radikalismus gewidmet sind, mit sehr ernsthaften Artikeln, ich würde sagen, sehr aufmerksamen, auch ausgesprochen gelehrten. Dies ist eine der beunruhigenden Tatsachen, die mir bei der KPI auffallen. Diese ständige Wahrheitsfabrik ist für mich die beunruhigendste Sache bei den Kommunisten.

GUTTUSO: Vor den Wahlen war die KPI die Hauptzielscheibe der Radikalen. Die Situation war anders, es war eine Situation des politischen Kampfes, der Verteidigung, des Gegenangriffs. Dann stellte sich der Erfolg der Radikalen Partei heraus, und die KPI, die eine seriöse Partei ist, die die Realität der Dinge beachtet, konnte dies nicht ignorieren.

SCIASCIA: Das ist der Punkt. Abgesehen von der Verdrehung der Wahrheit - Panella ist kein Faschist und hat keine faschistischen Stimmen bekommen - bekommen die Radikalen durch die Tatsache Beachtung, da die KPI eine Abwanderung der Arbeiterstimmen oder besser 'auch' der Arbeiterstimmen festgestellt hat.

GUTTUSO: Du sprichst von der Arbeiterklasse: die Radikalen haben sich nie um die Arbeiterklasse gekümmert. Sie haben sich um extremistische Formationen gekümmert, um die Autonomen, nicht um die Arbeiterklasse.

SCIASCIA: Das ist nicht die Natur der Radikalen Partei: sie besteht im Wesentlichen in der Verteidigung der Bürgerrechte.

GUTTUSO: Sicherlich beginnt die Radikale Partei mit diesem Programm, aber ich denke, da der richtige Ansatz der von Vittorini und Pasolini ist, die in der Radikalen Partei eine die KPI unterstützende, helfende Kraft, nicht einen Antagonismus sahen.

SCIASCIA: Gehen wir in die Vergangenheit: ich habe einige Dinge gesehen, die wirklich einen gnadenlosen Angriff der Kommunisten auf die Radikalen darstellten. Und da die KPI etwas zu sehr nach Beziehungen der Macht Ausschau hält, und sich nun die Radikale Partei als starke Kraft herausgestellt hat, ist sie nun der Aufmerksamkeit würdig. Die Radikale Partei kümmert sich nicht um solche Dinge, sondern stürzt sich hinein ohne Rücksicht auf Verluste.

GUTTUSO: Der Moralismus ist eine schöne Sache, aber nicht immer.

SCIASCIA: Der Radikalismus kann der Moral und der Kunst mehr dienen als der Politik. Aber in Italien sind wir an dem Punkt angelangt, wo die Politik soweit au erhalb der Moral liegt, da sich die Radikale Partei darum kümmern mu .

GUTTUSO: Marx sagte, radikal ist, wer an die Wurzel der Dinge geht; aber die Wurzel ist ein vielschichtiges Phänomen, man mu die Dinge ändern, und sie nicht nur aufzeigen und dann Schlu . Man braucht organisierte Parteien, Tische mit Unterschriftslisten genügen nicht, man braucht Parteibüros und Anlaufpunkte.

SCIASCIA: Parteien gibt es schon genug, und sie sind auch schon zu mächtig und nicht kontrolliert. Also warum eine weitere Partei nach klassischem Muster ?

GUTTUSO: Aber tatsächlich gibt es ja Büros der Radikalen Partei.

SCIASCIA: Richtig: ein Minimum an Organisation ist nötig. Vor den Wahlen sagte ich aber, hoffen wir, da die Radikalen nicht über drei Prozent gehen, denn wenn wir zuviele werden, gehen wir gewisse Risiken ein. Und zu dem, was du über den Antagonismus sagtest: von meiner Seite hat es nie einen Antagonismus zur KPI gegeben. Widerspruch ja. Einen Widerspruch, den ich habe, seitdem ich kommunistischer Kandidat war, und der sich nach dem Historischen Kompromi sehr verstärkt hat.

GUTTUSO: Einverstanden: wirklichen Antagonismus hat es nie gegeben. Aber anstatt uns derart anzugreifen, hätte die Radikale Partei eine stärkere Sachlichkeit in der Auseinandersetzung innerhalb der Linken anstreben können.

SCIASCIA: 1974 war das Referendum für das Ehescheidungsgesetz ein solcher Ansto , aber der KPI ist das nicht aufgefallen, sie konnte diesen Erfolg nicht bewerten: sie hat ihn mit Zähneknirschen akzeptiert.

GUTTUSO: Haben wir vielleicht nicht auch für die Ehescheidung gekämpft ?

SCIASCIA: Ja. Und nach Durchsetzung der Scheidungsgesetze konnten die Kommunisten einen gro en Erfolg bei den Wahlen von 1976 verzeichnen. Aber die KPI hat diesen Erfolg nicht zu nutzen gewu t.

GUTTUSO: Das fundamentale Element ist immer die Art und Weise, wie die politische Zusammenarbeit KPI und Christdemokraten geführt wird, die Mehrheitsvereinbarungen, hier sind durchaus Fehler gemacht worden. Das Zentralkomitee ist sehr ehrlich gewesen, wenn auch ein bi chen zu philosophisch.

SCIASCIA: Man mu das Leben, die Realität beachten. Zum Beispiel der Terrorismus: ich kann mir vorstellen, wie die KPI dastünde, wenn sie sich blindlings auf einen Kampf für die Bürgerrechte einlie e. Ich fürchte, die Roten Brigaden nähmen dies als ein Signal, die Kommunisten stünden auf ihrer Seite. Jedoch deswegen überhaupt nicht von den Bürgerrechten zu sprechen, nicht davon zu reden, da sie nicht respektiert werden, ist ein gewisser Unterschied. Die Radikalen sprechen von diesen Rechten, weil die Leute erst festgenommen werden und dann nach Beweisen gesucht wird. Das können die Radikalen nicht hinnehmen.

GUTTUSO: Das ist die Politik des 'Garantismus'. Sicher mu jedem Bürger das Recht garantiert werden. Sicher wenden sich Beweise, die keine sind, gegen ihre Ankläger. Aber unterschlagen wir nicht, da diese Leute, Negri und Genossen, einen gro en Einflu auf die öffentliche Meinung gehabt haben, und ich würde darüber diskutieren, und nicht über Beweise, von denen wir nicht wissen, ob sie da sind oder nicht. Sicher ist, da sie die Gemüter mehr aufgewühlt haben als Widerspruch zu erregen.

SCIASCIA: So gesehen hätte Marx sein Leben im Gefängnis verbringen müssen.

GUTTUSO: Marx war gegen den Terrorismus. Und warum haben die Radikalen nicht nach den Bürgerrechten gerufen, als es sich um Ventura und Giannettini handelte? Wieso entsteht der 'Garantismus' in einem bestimmten Moment und nicht in einem anderen ? Ist das ein absoluter 'Garantismus', oder kann er auch aus politischen Sympathien entstehen?

SCIASCIA: Du hast recht, und ich mache mir Vorwürfe, warum ich nicht auch auf die Prozesse gegen die Faschisten geachtet habe; aber man mu bedenken, welche Rolle der Faschismus in unserem Bewu tsein spielt, diese Dinge sind schwer zu vergessen, und so begreift man zu spät.

GUTTUSO: Ich glaube, die Dinge sind viel einfacher. Nachdem die Radikale Partei herausgefunden hat, da mit dem Programm der Verteidigung der Bürgerrechte von den Homosexuellen bis zu den Terroristen oder angeblichen Terroristen Zustimmung zu erhalten war, haben sie dieses Programm immer weiterentwickelt... Ich wollte dieses Treffen eigentlich nicht akzeptieren, und auch nicht diese Debatte; nicht, weil ich nicht gerne mit dir spreche, wir sprechen ja immer miteinander. Sondern weil mir scheint, wir seien eine Art gezwungene Gesprächspartner. Wir haben immer miteinander geredet, und nun reden wir in der ffentlichkeit ... immerhin ist das immer noch besser als "lieber Indro" und "lieber Marco".

SCIASCIA: Du sprachst vorher von dem Steckbrief der Radikalen. Was sind ihre starken Seiten ? Ich würde sagen, hauptsächlich die Bürgerrechte, dann die Verfassung, dann das Parlament und seine Aufgaben. Es ist nicht wahr, da die Radikalen das Parlament sabotieren und es au er Funktion setzen. Es soll so funktionieren, wie es einem Parlament eben gebührt. Und wenn sie heute auf eine Verschleppungstaktik zurückgreifen, dann machen sie es genau wegen der Dekrete, die das Parlament seines Ansehens beraubt haben.

GUTTUSO: Wir haben dieser Tage im Parlament zwei gro e Siege errungen. Die Christdemokraten sind zweimal geschlagen worden. Einmal in der Frage, wer die Milliardenkredite kontrollieren soll, die den Banken des Mezzogiorno gegeben wurden; zum anderen mit der Abschaffung der immensen Abfindungen und Pensionen, die den privilegierten Beamten zugestanden wurden. Wir haben praktisch die Möglichkeit gehabt, die Christdemokraten zu spalten - ein Teil hat für die Anträge der Kommunisten gestimmt. Unsere Abänderungsvorschläge sind also angenommen worden, auch das ist eine Art, das Parlament zum Funktionieren zu bringen, ohne es zu paralysieren. Es gibt einen Satz von Pasolini: "Was heute zählt, ist ein Gehorsam gegenüber zukünftigen und besseren Gesetzen. Und der konsequente Willen zum Wiederaufbau ist die eigentliche, neue, gro e, historische Pflicht der KPI." Aber es ist auch deine Pflicht, auch die der Radikalen, die eines jeden Menschen.

SCIASCIA: Pasolini konnte die KPI nicht in der Entwicklung sehen, die 1976 begann. Aber immerhin ist sicher, da die KPI nicht der Gegenpart der Radikalen ist, zumindest wollen die Radikalen das nicht.

GUTTUSO: Heute haben sich die Dinge auch für die Radikalen geändert. Sie haben es nicht mehr nötig, einen verbissenen Kampf zu führen, und ich glaube, sie müssen mit einer gro en Partei rechnen, die zum grö ten Teil aus Arbeitern und Bauern besteht, die, wenn du willst, auch mit allen Fehlern, organisiert ist, mit bürokratischen Strukturen, die allerdings langsam aufweichen. Sie ist ein gro es Zentrum, auf das man stimulierend einwirken mu . Ich glaube, die Radikalen könnten diese Aufgabe übernehmen.

SCIASCIA: Also sind wir vollkommen einer Meinung. Aber la mich noch einen Unterschied zwischen gestern und heute machen, zwischen dem Politikmachen mit den Kommunisten und dem Politikmachen der Radikalen. Da gibt es einen gro en Unterschied. Ein Beispiel: Im Stadtrat von Palermo, zu der Zeit, als ich gewählter Stadtrat in der kommunistischen Liste war, lagen am Ende des Jahres 8000 Anträge zur Beschlu fassung vor, die sich in diesen Monaten angesammelt hatten. Und in zwei oder drei Sitzungen wurden über sie in einem Schwung durch blo es Handheben abgestimmt. Unter diesen 8000 Anträgen waren auch zehn, die nicht durchgehen sollten, aber sie wurden von der KPI auch angenommen. Die Radikalen hätten gefordert, einen nach dem anderen zu behandeln, und sie wären entweder durchgefallen oder vorher eingehend geprüft worden.

GUTTUSO: Benimmst Du Dich nicht ein bi chen wie ein blutiger Anfänger ? In deiner Lage wäre ich auch begeistert, weil deine Partei eine frische, eine nicht bürokratische ist. Das sehe auch ich so. Deine persönliche Begeisterung und der Gedanke, da die 8000 Anträge nicht durchgegangen wären, sind richtig. Aber das italienische Parlament und die Stadtparlamente funktionieren nicht wie direkt nach der Französischen Revolution. Es sind schwerfällige Organe, auf die Tausende von Dingen einwirken. Und in einem bestimmten Moment mu t du eben einen Schlu strich ziehen, sonst kommt man nicht mehr voran.

SCIASCIA: Die Radikalen wollen über alles sprechen, auch auf das Risiko hin, den Mechanismus zu blockieren, auch wenn das etwas Negatives ist. Aber pa mal auf, wei t du, welcher Punkt uns am meisten trennt, oder besser, was mich am meisten von der KPI trennt ? Das ist der Stalinismus, den es immer noch gibt, und das ist der Historische Kompromi , den es auch immer noch gibt.

GUTTUSO: Mich trennt von dir nicht der Stalinismus, der in der KPI, wenn überhaupt, nur in sehr reduzierter Form existiert. Von dir trennt mich die Tatsache, da ich an den Historischen Kompromi glaube, aber nicht in Form einer Allianz auf höchster Ebene, sondern auf der Grundlage, da die italienischen politischen Notwendigkeiten und die Bedürfnisse der gro en Arbeitermassen übereinstimmen. Aber uns trennt ein wenig auch Pannella.

SCIASCIA: Warum, gefällt er dir nicht ?

GUTTUSO: Ich mu dir sagen, da mir Männer mit blauen Augen generell verdächtig sind ...

SCIASCIA: Wei t du, was mich am meisten mit der KPI verbindet ? Die einfachen Leute, die darin sind. Nur das, weil mich die KPI ansonsten und intellektuell nicht mehr interessiert. Ich glaube, da die gesamte intellektuelle Anstrengung dieser gro en Partei im Ausdenken des Historischen Kompromisses bestand, der ein fataler Irrtum ist, weil ihm der Gegenpart fehlt. Es gibt die Katholiken nicht, sie sind nur eine unglückliche Erfindung. Salvemini sagte, er habe in seinem ganzen Leben keinen Katholiken gesehen. Dasselbe kann ich auch von mir sagen.

GUTTUSO: Vielleicht hat er in Racalmuto doch mal einen Katholiken getroffen ... Und da dich die KPI nicht mehr interessiert, trifft nur auf dich zu. Auf jeden Fall ist es wahr, da das kulturelle Niveau der Partei, trotz ihrer Intellektuellen, nicht mit ihrer politischen Entwicklung Schritt gehalten hat.

SCIASCIA: Nun sag schon, was gefällt dir an uns Radikalen ?

GUTTUSO: Mir gefällt bei den Radikalen eine gewisse Frische ... Jedoch scheint mir, da Kommunisten und Radikale unter einem Guttuso eher gemeinsame Punkte finden können als unter einem Sciascia. Vielleicht weil ich ein alter Militanter bin, der seit 1940 in der KPI ist, während du erst seit kurzem bei den Radikalen bist.

SCIASCIA: Aber auch ich bin ein alter Militanter. Sie haben einen Ausspruch von mir aus dem Jahre 1953 ausgegraben, in dem ich sagte, ich würde kommunistisch wählen, sei aber eigentlich ein Radikaler.

(L'Espresso, 5. August 1979)

Ein Nein zur Gleichgültigkeit !

Ein Nein zur Trägheit !

Ich glaube, man kann für das, was die Radikale Partei mit ihrer Gewaltlosigkeit will, zu erreichen versucht und auch erreicht, recht gut den Begriff "Zerschlagen" in all seiner moralischen und metaphorischen Kraft anwenden. Die gro en und kleinen Kompromisse zerschlagen, das Spiel der Parteien, die vielen Mafias, die Machenschaften, das Schweigen, die Schweigepflicht; diese Art von Pakt zwischen Dummheit und Gewalt zerschlagen, der sich in Italien festgesetzt hat. Und auch diese Vermischung von Macht, Wissenschaft und Tod zerschlagen, die sich in der Welt breit macht; die Eier im Korb zerschlagen - um ein alltägliches Bild zu nehmen - bevor man uns einen tödlichen Eierkuchen bereitet, und so weiter ...

Wie schon der Titel des neuesten Buches von Jean Daniel sagt, leben wir im Zeitalter des Bruchs - oder nur in der Stunde ?

Das sollte nicht an unserer Gleichgültigkeit, an unserer Trägheit scheitern.

aus: "Notizie Radicali", Mai 1979

Politik und Ethik

In einem Interview vor 15 Jahren sprach Borges über die Politik, und hielt sich zugute, er habe sich um Politik so wenig wie möglich gekümmert, au er in der Zeit der Diktatur. Aber das, so fügt er hinzu, war keine Politik, sondern Ethik. Im Gegensatz zu ihm habe ich mich immer um Politik gekümmert, und das immer im Sinne der Ethik. Mancher wird sagen, das sei meine eigene Konfusion der Begriffe, mein Irrtum, da ich die Politik mit der Ethik verwechsele. Aber es wäre eine begrü enswerte Konfusion und ein glücklicher Irrtum, würden die Italiener davon ausgehen. Ich habe mich jüngst entschlossen, ganz ausdrücklich und offen mit dieser Konfusion und mit diesem Irrtum Politik zu machen, und zwar zusammen mit einer Partei, die das zur Zeit mehr als jede andere, vielleicht als einzige erlaubt.

aus: "Tuttolibri", Mai 1979

(1) 1979 werden auf der Liste der Radikalen Partei 18 Abgeordnete und 2 Senatoren ins italienische Parlament und 3 Vertreter ins Europäische Parlament gewählt.

Adelaide Aglietta, 1978 Sekretärin der Radikalen Partei; Aldo Aiello, Journalist, ehemaliger Senator der Sozialistischen Partei Italoiens, z.Zt. verantwortlicher Leiter des New Yorker Büros von UNDP (Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen); Pio Baldelli, Universitätsprofessor; Marco Boato, Studentenführer in der Studentenbewegung von 1968 und Wortführer von "Lotta Continua"; Emma Bonino, Wortführerin in der Bewegung für die Legalisierung der Abtreibung in Italien (CISA); Roberto Cicciomessere, Kriegsdienstverweigerer, 1971 Sekretär der Radikalen Partei; Marcello Crivellini, Universitätsprofessor; Franco De Castaldo, Strafverteidiger, früherer Exponent der Republikanischen Partei Italiens; Adele Faccio, Wortführerin in der Bewegung für die Legalisierung der Abtreibung in Italien (CISA); Marisa Galli, Ordensschwester, Pädagogin; Maria Antonietta Macciocchi, Journalistin, Schriftstellerin, ehemalige Abgeordnete der Kommunistischen Partei Italiens, Gianluigi Melega, Journalist, ehemaliger Chefredakteur der

Zeitschrift "L'Europeo"; Mauro Mellini, Rechtsanwalt; Marco Pannella, Gründer der Radikalen Partei im Jahre 1956; Domenico Pinto, ehemaliger Abgeordneter der Bewegung "Lotto Continua"; Franco Rocella, Journalist; Leonardo Sciascia, Schriftsteller; Gianfranco Spadaccia, Journalist, 1974 und 1975 ehemaliger Sekretär der Radikalen Partei; Sergio Stanzani, Ingenieur, Leitender Angestellter in der Industrie; Massimo Teodori, Universitätsprofessor, politischer und historischer Schriftsteller; Sandro Tessari, Universitätsdozent, ehemaliger Abgeordneter der Kommunistischen Partei Italiens;

Aufgrund von Amtsniederlegungen wurden folgende Personen als Nachfolger benannt:

Giuseppe Calderisi, Verantwortlicher Leiter des Kommitees zur Förderung der Volksentscheide; Franco Corleone, Beamter der Regionalverwaltung; Giuseppe Rippa, Verleger.

 
Argomenti correlati:
stampa questo documento invia questa pagina per mail