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Sciascia Leonardo - 14 gennaio 1981
Appell an die Roten Brigaden
von Leonardo Sciascia

ZUSAMMENFASSUNG: Im Dezember 1980 entführt die Terroristen-Gruppe "Brigate Rosse" den Richter Giovanni D'Urso und fordert die Schlie ung des Hochsicherheitstrakts im Gefängnis von Asimara. Unter den führenden Politikern entsteht, unterstützt von den meisten Tageszeitungen, die "Partei der Standhaftigkeit", die jeden Dialog mit, jedes Zugeständnis an die Terroristen vehement ablehnt. Offensichtlich will man die drohende Ermordung des Richters benutzen, um einen autoritären "Staatsstreich" zu legitimieren. Die Zeitungen beschlie en den "black-out" für alle Verlautbarungen der Roten Brigaden. Nur die Radikale Partei hält über ihren eigenen Rundfunksender und Fernsehkanal den Dialog mit den "Genossen Mördern" aufrecht. Am 14. Januar 1981 wendet sich Leonardo Sciascia in einem öffentlichen Appell an die Roten Brigaden. Am 15. Januar wird Giovanni D'Urso von den Roten Brigaden freigelassen.

Wir drucken hier den Appell Sciascias im Wortlaut ab.

(Erste Fassung der "Einzelausgabe" für den 35· Parteitag der Radikalen Partei - Budapest 22. - 26. April 1989)

Heute wende ich mich das erste Mal direkt an die Roten Brigaden, aber nicht an die ihnen zugehörigen Personen, sondern an diese monströse Abstraktion, die sich diesen Namen gegeben hat. Und ich spreche hier auch nicht im Namen der Werte, die sie seit Jahren mit Fü en treten, auch nicht im Namen der Reue, die sie vielleicht in der Zukunft zeigen werden. Ich gebe ihnen das einfache Problem zu bedenken, und ich überlasse ihnen selbst die Lösung - zu ihrem eigenen Vorteil: Ihr habt verächtlich von Euch gewiesen, das blinde Instrument zweideutiger Manöver anderer zu sein. Aber wenn ihr jetzt den Richter D'Urso tötet, kommt Euch da nicht der Zweifel, zumindest der Verdacht, da Ihr nur Instrument seid ? Schaut Euch doch mal um, fragt Euch selbst, wenn Ihr dazu noch fähig seid ! Euer Anliegen, für das zu kämpfen Ihr vorgebt, ist schon lange verloren, und es wäre ein tragischer Hohn, wenn Ihr morgen feststellen mü tet, da Ihr mit tödlicher Sicherheit für die Interessen derer gearbeitet habt, von denen Ihr als erste

vernichtet werdet.

 
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