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mer 02 apr. 2025
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Archivio Partito radicale
NR - 1 aprile 1989
Vereinigte Staaten: Paula Cooper
(Erste Fassung der "Einzelausgabe" für den 35· Parteitag der Radikalen Partei - Budapest 22. - 26. April 1989)

"Ein Teenager in Amerika wurde in Europa berühmt und ist Anla zu gro en Diskussionen. Kein Rockstar und auch kein Sportler von internationaler Bedeutung, sondern eine Mörderin, die sich auch schuldig bekennt." Es handelt sich um Paula Cooper, eine sehr junge Schwarze aus Gary (Indiana), so steht es in einem Leitartikel der 'Washington Post' vom September 1987, aus dem auch das obige Zitat stammt, und in dem die renommierte amerikanische Tageszeitung zugunsten der überseeischen Kampagne Stellung nimmt.

Paula Cooper wurde zum Tode auf dem elektrischen Stuhl verurteilt, für eine Tat, die sie im Alter von fünfzehn Jahren beging; sie wurde in Europa ein Symbol für die Grausamkeit der Todesstrafe und für die Kampagne zu ihrer Abschaffung.

Die Radikale Partei begann - vor allem in Italien - sofort nach Paulas Verurteilung mit der Mobilisierung der Öffentlichkeit, mit Unterschriftensammlungen und einer Reihe von Demonstrationen und mit der Gründung einer Vereinigung "Du sollst nicht töten", die über hundert religiöse und konfessionslose Organisationen in einer Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe vereinigt. Seitdem wurden in Europa ca. drei Millionen Unterschriften gesammelt; einflu reiche Persönlichkeiten, unter ihnen Papst Johannes Paul II., schalteten sich ein; Hunderttausende von Petitionen und Appelle gingen bei dem Gouverneur von Indiana und bei Präsident Reagan ein. Und mit dem so geschaffenen Fall Paula Cooper wurde - zumindest in einigen Teilen der amerikanischen Öffentlichkeit - die Diskussion über die Todesstrafe wiedereröffnet.

Heute, nachdem sich diese Kampagne auch schon vorher häufig im amerkanischen Fernsehen und in den amerikanischen Zeitungen Gehör verschaffen konnte, wird die Zentrale in die Vereinigten Staaten verlegt, und zwar Anfang des nächsten Frühjahrs und im Zusammenhang mit einer Konvention Europa-Amerika.

Denn die USA sind und bleiben am stärksten und direktesten von der Todesstrafe betroffen und sind von daher die richtigen Träger einer Kampagne zu deren Abschaffung. Es geht um die Glaubwürdigkeit der demokratischen Welt, es geht um die Glaubwürdigkeit des "Exports" der Werte von Freiheit und Gerechtigkeit dorthin, wo sie mi achtet, verletzt und mit den Fü en getreten werden. Denn Recht und Gesetze werden dort, wo sie mi achtet werden, solange nicht geachtet und bejaht werden, wie die Todesstrafe wesentlicher Bestandteil der Rechtsordnung eines gro en demokratischen Landes bleibt.

Zivilisation hei t, anders zu sein als die, die töten.

 
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