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Thurow Lester C. - 1 aprile 1989
Krieg gegen die drogen: ein ökononischer wahnsinn
von Lester c.Thurow

ZUSAMMENFASSUNG: Lester C. Thurow, amerikanischer Nobelpreisträger für Wirtschaft, stellt in einem im Juni 1988 in der italienischen Wirtschaftszeitung "Il Sole - 24 Ore" erschienenen Artikel dar, warum diejenigen, die den Krieg gegen die Droge führen, die ökonomische Theorie und ihre Gesetze ignorieren.

(Erste Fassung der "Einzelausgabe" für den 35· Parteitag der Radikalen Partei - Budapest 22. - 26. April 1989)

Diejenigen, die den Krieg gegen die Droge führen, verstehen weder die ökonomische Theorie noch die Geschichte, und erst recht nicht die Kultur der anderen Völker.

Ihre Ignoranz im wirtschaftlichen Bereich ist enorm. Die Drogenhändler finden das vor, was man im Jargon der Wirtschaftswissenschaft eine "Kurve unelastischer Nachfrage" nennt. Das bedeutet in einfachen Worten, wenn das Angebot um 10 % reduziert wird, steigen die Preise in höherem Prozentsatz und garantieren dem Anbieter höhere Einnahmen als vorher.

Wenn Amerika den Zweck verfolgt,den Kriminellen die enormen Einnahmen aus dem Drogenhandel zu kürzen, so beweisen sowohl die Wirtschaftswissenschaft als auch die Geschichte, da es dafür nur einen einzigen Weg gibt, nämlich die Legalisierung. Als nach der Abschaffung der Prohibition des Alkohols der Verkauf von Alkohol legal geworden war, gaben die kriminellen Syndakate diesen Schwarzhandel völlig auf, denn sie konnten nicht mehr die hohen Profite realisieren, die durch das staatliche Verbot, das nie ganz funktionierte, vorher möglich waren.

Aus der Sicht eines uns fremden Landes, z. B. Pakistans, wo ich in der Vergangenheit als Entwicklungsökonom arbeitete, ist die amerikanische Anti-Drogen-Strategie schlichtweg arrogant. In vielen Gegenden bauen die Bauern seit Hunderten von Jahren traditionsgemä Marihuana, Coca oder Opium an, und auf einmal befiehlt man ihnen, damit aufzuhören. Man mu sich einmal vorstellen, eine fremde Regierung würde den Amerikanern den Tabakanbau verbieten (womöglich ihnen die Felder anzünden), mit dem Ziel, die allgemeine Gesundheit zu verbessern.

 
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