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Archivio Partito radicale
NR - 1 aprile 1989
Wirst du Nicht Mitglied, dann löst du sie auf

ZUSAMMENFASSUNG: "Entscheidung oder Auflösung", das war der Wahlspruch, der soviel Begeisterung und Freimut hervorrief, mehr als zehntausend Männer und Frauen aus aller Welt wurden Mitglied der Radikalen Partei, und damit war die vom Parteitag vorher getroffene Entscheidung zur Parteiauflösung null und nichtig. Gegen die subversive Macht der Massenmedien, die das Bild und den Charakter der Radikalen Partei so sehr verzerrt hatten, wurden im Jahre 1987 Nobelpreistträger, Minister, Parlamentarier, Priester, Schriftsteller, Kulturschaffende, Ex-Terroristen zum ersten Mal in ihrem Leben Mitglieder in einer Partei. Auf den folgenden Seiten zeigen wir deren Fotos und Stellungnahmen.

(Erste Fassung der "Einzelausgabe" für den 35· Parteitag der Radikalen Partei - Budapest 22. - 26. April 1989)

Am Anfang hat das niemand für möglich gehalten: diese Begeisterung, diese Gro zügigkeit, dieses Einverständnis und dieses Engagement der vielen, die bei den Aktionen der Radikalen Partei mitmachten, die unsere so andersartige, unkonventionelle politische Gruppe unterstützten. Doch wie viele machten bei dem einen oder anderen Kampf zwar mit, wurden aber nie Mitglied ? Wie viele waren die Nutznie er der von uns durchgesetzten politischen Reformen ? Auf ihrem Parteitag im November 1985 mu te die Radikale Partei feststellen, da das bestehende Informations- und Kommunikationssystem eine Macht entfaltet hat, die das demokratische System immer mehr untergräbt. Da die Presse und das Fernsehen dem Bürger in Rom oder in New York das verfassungsmä ig verbriefte Recht auf Information und Wissen aberkennen, ein Recht, das grundlegend für die Verwirklichung der demokratischen Souveränität des Bürgers ist. Unter einer solchen Situation ist es einer Partei wie der unsrigen unmöglich, ihre Werte und Ideale zu verwirklic

hen. In der Vergangenheit genügte es, diese Werte und Ideale in der Öffentlichkeit zu verbreiten, um den Kampf und das Engagement für Demokratie und Bürgerrechte voranzutreiben. Eine Partei, die auf die Macht der Ideen und Werte baut und nicht auf die Macht als solche, eine Partei, die angewiesen ist auf den Konsens der Öffentlichkeit und nicht auf die Unterstützung wirtschaftlicher und sozialer Interessensgruppen zählen kann, eine solche Partei ist nicht mehr lebensfähig, wenn ihr die Kommunikations- und Informationskanäle der bürgerlichen Gesellschaft verschlossen werden. Die Entscheidung war an diesem Punkt klar: Selbstauflösung der Partei. Der Parteitag hatte nur noch die Modalitäten festzulegen. Und doch blieb noch ein einziger Ausweg : eine gewaltlose Revolte gegen diese Zensur der Werte und Ideale der Radikalen Partei in den bürgerlichen Medien. Der Parteitag legte die Bedingungen für ein Weiterbestehen der Partei fest: weltbekannte Persönlichkeiten der Wissenschaft, der Kultur, des Films und des Th

eaters, also Personen, die in der öffentlichen Meinung Gehör finden, sollten für die radikale Sache gewonnen werden. Darüberhinaus setzte sich der Parteitag das Ziel, in wenigen Monaten mindestens 10.000 Mitglieder zu werben, um die Auflösung der Partei zu verhindern. So wurde der Wahlspruch "Entscheidung oder Auflösung " ins Leben gerufen. Und die Antwort darauf überstieg alle Vorstellungen und Erwartungen:

- drei Nobelpreisträger, sehr unterschiedlich in ihrer persönlichen Geschichte und ihrem Fachgebiet: Wassili Leontiev, Rita Levi Montalcini, George Wald;

- viele Ex-Terroristen, zu lebenslänglichen oder jahrhundertlangen Strafen verurteilt, die in der angebotenen radikalen Gewaltlosigkeit neue Lebenshoffnung fanden;

- Minister, auch afrikanischer Regierungen, italienische und europäische, israelianische und französische Parlamentarier;

- berühmte, anerkannte Schriftsteller, unter ihnen Eugene Ionesco;

- sowjetische und polnische Dissidenten, wie Leonid Pliusc; oder Zeitzeugen wie Marek Halter; oder viele Juden, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte in der Sowjetunion engagieren, wie Avital Shransky oder Raim Margulis;

- Priester und Gläubige wie Jean Cardonnel, Christian Delorme, Guy Gilbert;

- Hunderte von Straffälligen in den Gefängnissen zusammen mit ihren Familienangehörigen;

- Männer und Frauen aus der Kulturszene, vom Film, Theater, Künstler, Musiker, Maler, Journalisten, sogar Sportler.

Mehr als zehntausend schrieben sich ein, alle oder fast alle waren noch nie in ihrem Leben Mitglieder einer Partei, und doch entschieden sie sich, der Radikalen Partei des Jahres 1986 beizutreten, um der Radikalen Partei auch für 1987 und 1988 eine Chance zu geben. Doch die vierte und fünfte Kolonne, die Massenmedien, die Presse, Funk und Fernsehen zeigten ihre Macht erneut und revanchierten sich für diese au ergewöhnliche Mobilisierung der Begeisterung und Unterstützung für die Radikale Partei. Unter den Hunderten von Kandidaten der Radikalen Partei zu den italienischen Parlamentswahlen 1987 entdeckten sie den Pornostar Ilona Staller alias Cicciolina, die sich, von unserer Moralität und unseren laizistischen Ideen angezogen, für eine Kandidatur auf unserer Liste entschied. Es liegt einer laizistischen Partei fern, eine Person wegen ihrer sexuellen Sitten zu diskriminieren. Und wieder einmal gelang es den Medien, das öffentliche Bild und den Charakter der Radikalen Partei zu verzerren. Im Rampenlicht der Me

dien stand nur noch Cicciolina, und sozusagen unter ihren Brüsten verschwanden die hervorragenden Persönlichkeiten, die die Partei unterstützten, und auch die anderen Kandidaten auf unseren Listen, unter ihnen anerkannte Chirurgen, Schriftsteller, Generäle, Männer und Frauen, bekannt für ihren Kampf für Bürgerrechte und Demokratie in Italien und in Europa. Im folgenden werden wir einige unserer Mitglieder vorstellen und sie selbst sprechen lassen. Das ist unser wahres Gesicht, und wir setzen es der Verzerrung der Wahrheit durch die Mehrheit der Weltpresse entgegen, auch wenn wir damit nur die Leser dieser Zeitung erreichen können. Wir können nur wenige Mitglieder der neuen transnationalen Radikalen Partei zu Wort kommen lassen, aber in den verschiedenen Lebensläufen und Beweggründen kommt unsere neue Idee zum Ausdruck. Und jeder von euch kann selbst entscheiden, ob es lohnt, bei uns mitzumachen und dieses politische Unterfangen und dieses Ideal zu stärken, mit der eigenen Person, der eigenen Geschichte und

dem eigenen Engagement.

George Wald

US-Bürger, Professor der Biochemie und Biologie an der Universität von Harvard, erhielt 1967 den Nobelpreis für Medizin, seit 1987 Mitglied der Radikalen Partei.

"Warum bin ich froh, Mitglied der Radikalen Partei zu sein ? Die Radikale Partei kämpft für das Wohl dieses Planeten, für jede Form des Lebens auf der Erde und für das Wohl der Menschen, und das ist absolut notwendig. Denn allein der Mensch, wo immer er auch leben mag, zählt und hat ein Recht auf menschliche und anständige Behandlung, was nicht von allen Regierungen, auch nicht von allen demokratischen garantiert wird. Die Distanz zwischen den Regierenden und den Regierten vergrö ert sich ständig, und das schafft häufig Inhumanität. Wir müssen versuchen, in aller Welt unsere Humanität wiederzufinden."

Rita Levi Montalcini

Nobelpreisträgerin der Medizin, seit 1987 Mitglied der Radikalen Partei.

"Als freie Bürgerin und nicht als Nobelpreisträgerin fühle ich mich berufen, meine Zustimmung zu dem gewaltlosen Kampf für das Recht auf Leben und das Leben des Rechts publik zu machen, und deshalb bin ich Mitglied der Radikalen Partei geworden. Das Statut der Partei gibt den Mitgliedern die absolute Freiheit, jedes Jahr aufs neue ihren Beitritt zu bestätigen, und das beweist eine hohe demokratische Sensibilität. Ich wünsche mir, da viele andere freie Bürger die gleiche Wahl treffen werden. "

Basile Guissou

Ehemaliger Informations- und Au enminister von Burkina Faso, einem Land, in dem Hunger und Durst herrschen, Mitglied der Radikalen Partei und zur Zeit beigeordneter Erster Sekretär der Radikalen Partei.

"Ich bin mir sicher, da ich in dieser Weise der Sache meines Volkes, meines Landes und aller Unterdrückten auf der Erde dienen kann. Die Radikale Partei setzt sich konkret und mit direkten Aktionen für die Verwirklichung sozialen Gerechtigkeit in allen Ländern ein. Meine feste Zustimmung und Unterstützung gelten in besonderem Ma e der herausfordernden Strategie, gegründet auf gro em politischen Mut."

Leonid Pliusc

Mathematiker, sowjetischer Dissident, zur Zeit im Exil in Paris, Mitglied der Radikalen Partei.

Nach vielen Jahren der Internierung in sowjetischen psychiatrischen Krankenhäusern, konnte er nach weltweiten Protesten die Sowjetunion verlassen. 1987 nahm er am Parteitag der Radikalen Partei teil.

"Die Organisation, der ich angehöre, hat keine wirklichen Parteistrukturen. Ich bin der Radikalen Partei nur deshalb beigetreten, weil sie ebenso uneigennützig wie wir gegen dasselbe kämpft, und weil sie Inhalte und Methoden hat, die den unsrigen sehr ähnlich sind. Mein Beitritt ist also ein konkretes Signal, mich für den Kampf der Radikalen Partei zu engagieren.

Schon seit neun Jahren verfolge ich die Aktionen der Radikalen Partei im Bereich der Menschenrechte in den sogenannten sozialistischen Ländern und im Zusammenhang mit den Beziehungen zwischen dem Westen und dem Warschauer Pakt. Obwohl ich nicht mit jedem Punkt der radikalen Politik einverstanden bin, mu ich feststellen, da viele Ideen und Methoden dieser Partei zur Lösung der aktuellen internationalen Probleme unabdingbar sind.

Die Radikale Partei 'provoziert' immer wieder die europäischen Politiker und drängt sie, neue Methoden zur Verwirklichung des Friedens und der Menschenrechte zu finden."

Eugene Ionesco

Rumänischer Dramatiker, seit 1987 Mitglied der Radikalen Partei.

"Die Vorschläge und Ideen dieser Radikalen Partei sprechen mir aus der Seele: ich bin gewalttätig gewaltlos. Wenn diese Partei aufgeben mü te, wäre das eine Katastrophe, denn in ihr liegen die Samen eines Geistes, der unendlich wohltätig für die Menschen sein kann. Ich möchte etwas tun, und kann nicht. Ich kann einfach nur Mitglied werden, und als Ausländer dienlich sein, wenn ihr es mir erlaubt, in dieser Partei. Ich versichere Euch, da ich mit meinen schwachen Kräften alles tun werde, was mir möglich ist."

Saikou Sabally

Landwirtschaftsminister von Gambia, vormals Au enminister, Vizepräsident der Welternährungskonferenz.

"Als Bürger Gambias kenne ich die Probleme des Hungers und der Abrüstung nur zu gut. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, der Radikalen Partei in ihrem Kampf gegen den Hunger und für Abrüstung, gerade hier in Afrika so schwerwiegend, beizustehen."

Arturo Goetz

Argentinier, Sekretär des Komitees für die Sicherung der Lebensmittelversorgung in Lateinamerika.

"Der Kampf gegen den Hunger in der Welt hat heutzutage absolute Priorität. Die Radikale Partei hat diese Notwendigkeit des Kampfes gegen den Hunger in das Zentrum der Aufmerksamkeit der politischen Kämpfe der Völker und Regierungen gerückt; ohne die Radikale Partei wäre dieser Kampf wieder einmal marginalisiert worden. Deshalb, und damit nicht zugelassen wird, da mit der Radikalen Partei eine gro e Hoffnung der Hungernden stirbt, habe ich mich entschlossen, Mitglied zu werden."

Jean J. De Felice

Anwalt am Appellationsgericht in Paris. Er wurde 1987 Mitglied der Radikalen Partei und begründet seine Wahl wie folgt:

"Für mich liegt es klar auf der Hand, da die Radikale Partei nicht sterben darf. Der Kampf, den sie seit vielen Jahren für die Demokratie, die Rechte und gegen die Staatsräson jeder Coleur führt, hat meine volle Solidarität."

Anatolij Dubkov

Redakteur der unabhängigen sozio-politischen Zeitschrift "Slovo" ("Das Wort"), die hauptsächlich in Leningrad verbreitet ist.

"Ich hatte das gro e Glück, von dem Statut der Radikalen Partei Kenntnis zu bekommen, die in Italien gegründet wurde und sich jetzt in einem Umstrukturierungsproze zu einer transnationalen Partei befindet. Ich unterstütze voll und ganz die Präambel dieses Statuts - welche ich mit gro er Aufmerksamkeit gelesen habe - und alle Prinzipien dieser Partei. Vor allem halte ich es für wichtig, da die Radikale Partei sich nicht auf eine "Ideologie" beruft, noch nicht einmal auf ein normales "Programm", denn in Wirklichkeit ist ihr Programm schon lange vorher in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, in anderen Vereinbarungen über die Bürgerrechte und die politischen Rechte sowie in den Verfassungen der demokratischen Länder formuliert worden."

Andre Bercoff

Französischer Journalist und Schriftsteller.

"Was mir am besten an der Radikalen Partei gefällt - schon lange eine italienische und bald eine europäische Partei - ist, da sie bereit ist zu sterben oder zu leben, sich selbst zu zerstören oder aufzublühen. Mir gefällt, da es Marco Pannella und seinen Freunden gelungen ist, aus dem unruhigen Wesen einer Politik, die nie wu te, welcher Identität sie sich zugehörig fühlen sollte, diese unentbehrliche Mischung von gandhianischem Geist und Spott nach Art der 'Commedia dell'Arte' zu schaffen, die in diesen unsicheren Zeiten eine Gesellschaft charakterisieren sollte; eine Gesellschaft, die eigentlich nicht mehr wei , ob sie selbst die Geschichte macht, oder ob die Geschichte sie zerstört."

Jean Cardonnel

Dominikanerpriester und Theologe.

"Es ist viel einfacher, Extremist zu sein als radikal. Wir brauchen die Solidarität zwischen den Männern, Frauen und den Menschen, die bereit sind, eine freie Welt zu schaffen. Es geht um unsere Zukunft: Schlu mit der Ausrottung durch Hunger, Wesenszug eines wilden Kapitalismus', der den realen Sozialismus in seinen wirtschaftlichen Umkreis integriert. Ich sehe diese Notwendigkeit als politischen Ausdruck meines Glaubens in brüderlicher Liebe. Und deshalb gebe ich einer Partei meine Zustimmung, die sich mit Mut gegen die brutale materielle Ordnung erhebt, die gewaltfrei gegen alle vom Menschen ausgeübte Gewalt kämpft: der Radikalen Partei."

Marek Halter

Intellektueller, Gründer der Organisation "SOS Rassismus", seit 1987 Mitglied der Radikalen Partei.

"Die Bibel sagt, solange ein König akzeptiert, von einem Propheten unterbrochen zu werden, solange existiere die Freiheit; wenn das nicht mehr möglich ist, dann wirft der König den Propheten ins Gefängnis, und die Freiheit ist tot. In jedem Land gibt es eine Gruppe, die die Rolle des Propheten spielt: ich persönlich glaube, in Italien hat die Radikale Partei diese Rolle übernommen. Heute wei ich, da der einzige Weg, die Radikale Partei zu unterstützen, der Beitritt ist. Ich bin sehr froh, das getan zu haben."

Miguel Bose

Sänger.

"Wenige aber um so dringlichere Worte der Solidarität mit dem Ziel, das hoffentlich auch erreicht wird, den Spielraum zu erhalten, den die Radikale Partei in ihrer kurzen aber bedeutenden Geschichte erobert hat, gegründet auf Prinzipien und Idealen, auf Auseinandersetzungen, zu denen keine andere Partei jemals den Mut hatte, und durch die die Radikale Partei zur vorantreibenden Seele einer wirklichen Alternative wurde. Deshalb mache ich bei Euch mit, werde ich Mitglied, in der Hoffnung, da die Radikale Partei lange leben möge, und da ich meinerseits etwas dazu beisteuern kann."

Shulamit Aloni

Abgeordnete im Knesset, dem israelischen Parlament, Vorsitzende der Partei für die Bürgerrechte, erklärt:

"Ich bin stolz darauf, Mitglied der Radikalen Partei geworden zu sein, die mit demokratischen politischen Mitteln für die fundamentalen Bürgerrechte, die Gleichberechtigung aller Völker, den Frieden und Menschenwürde aller Bürger aller Nationen kämpft. Jeder von uns mu heute Partei nehmen, sich einreihen in die Front der Zehntausenden, die für ein besseres Leben, für die Brüderlichkeit und die Freiheit der Ideen kämpft, für die Kreativität und die freie Initiative eines jeden, und für eine Zusammenarbeit über bestehende nationale Grenzen und religiöse Barrieren hinweg."

Avital Sharanski

Ehefrau von Anatolij Sharanski, Mitglied der Radikalen Partei, erklärte den "Radikalen Nachrichten" in Jerusalem:

"Ich bin Mitglied der internationalen Radikalen Partei geworden, weil ich möchte, da deren gerechte Kämpfe für die Menschenrechte aller überall immer mächtiger und zahlreicher werden. Ich habe die Genossen der Radikalen Partei kennengelernt, als ich für die Freiheit meines Mannes und sein Recht nach Israel zurückzukehren kämpfte, und ihre Solidarität hat sicherlich dazu beigetragen, da wir heute, hier in Jerusalem, zusammen sein können. Für Joseph Begun und für alle Juden, die heute noch in Ru land verfolgt werden, für die Menschen- und Bürgerrechte finden wir uns zusammen und kämpfen wir gemeinsam in diesen Tagen des Jahres 1986, und auch weiter bis zum Beginn des Jahres 1987, mit Kraft und Hoffnung."

Georges Donnez

Franzose, Präsident der Sozialdemokratischen Partei, Vizepräsident der Juristischen Kommission des Europäischen Parlaments.

"Die Radikale Partei hat eine sehr wichtige Rolle bei dem Aufbau Europas sowie bei der Annäherung der Europäer an die Humanität gespielt. Ich habe immer schon den unermüdlichen Kampf der Radikalen Partei gegen den Hunger in der Welt stark bewundert, einen Kampf, dem ich meine ganze Solidarität entgegenbringe. Für die Demokratie im Allgemeinen,für die Verteidigung der Freiheit im Besonderen ist es unabdingbar, da die Radikale Partei diesen Kampf fortsetzt. Ich wünsche ihr ein langes Leben. Meine bescheidene Zustimmung soll eine brüderliche Ermutigung sein, weiter den Weg zu gehen, den wir gemeinsam begonnen haben."

Wassili Leontief

Nobelpreisträger für Wirtschaft, Mitglied der Radikalen Partei seit 1987. Leontief ist einer der Nobelpreisträger, die den Aufruf zum Kampf gegen den Hunger in der Welt unterzeichnet haben, er ist leitendes Mitglied der Organisation "Food and Disarment International".

"Ich bin Mitglied der Radikalen Partei geworden, weil ich der Meinung bin, da die Partei grö ere Unterstützung braucht für ihren internationalen Kampf für die Menschenrechte, den Frieden und das Leben."

Alexander Lerner

Kybernetiker, Mitglied der Wissenschaftsakademie der UdSSR, ehemaliger Refusnik, im Januar 1988 nach Israel emigriert.

"Ich habe mit gro em Interesse davon Kenntnis genommen, da es in Italien eine Partei gibt, die sich "radikal" nennt, und die in Wirklichkeit eine transnationale Partei ist; die die Einhaltung der Menschenrechte in allen Ländern, auch in der Sowjetunion, einklagt, und die sich sehr für die Heimkehr der Juden aus der Sowjetunion nach Israel einsetzt. Weil sie Anhänger der Gewaltlosigkeit ist, und weil sie die Einhaltung der Persönlichkeitsrechte zum moralischen Prinzip erklärt, kann sie meiner vollen Sympathie gegenüber ihren Aktivitäten gewi sein. Ich unterstütze diese Partei in aller Leidenschaft und hoffe, da ihr Engagement Früchte tragen wird. "

Christian Delorme

Katholischer Priester. Bekannter Förderer von Hilfs- und Solidaritätsorganisationen für soziale Randgruppen. Delorme ist Mitglied der Radikalen Partei.

"Die Radikale Partei ist die einzige Partei der Welt, die sich zur Gewaltlosigkeit bekennt, die den Kampf gegen den Hunger in der Welt an die erste Stelle stellt, und die auch all diejenigen in ihrer Mitte aufnimmt, die normalerweise von den anderen Parteien ausgeschlossen werden, weil sie zu den am Rand der Gesellschaft stehenden Minderheiten gehören. Die Radikale Partei ist die einzige, die erklärterma en ihren "nationalen" Charakter aufgegeben hat, die offen ist für alle, auch jenseits der italienischen Grenzen, die mit ihnen die Liebe für die Gerechtigkeit, für den Frieden, für die Demokratie und für die Freiheit teilen."

Cherna Goldort

Mitglied der Radikalen Partei. Sie war eine "Refusnik", eine sowjetische Jüdin, verbannt in ein sibirisches Arbeitslager. Ihr wurde lange die Ausreise nach Israel verweigert, wo sie allerdings heute ansässig ist.

"Als ich Mitglied der Radikalen Partei wurde - meinen Beitritt erklärte ich in einem Telefongespräch aus Sibirien - , habe ich nicht geglaubt, Euch jemals in Wirklichkeit kennenlernen zu können. Ich wu te eigentlich nichts über die Radikale Partei, und auch nichts über die Probleme, mit denen sie sich beschäftigte. Heute wei ich mehr, und ich habe begriffen, da mein persönliches Schicksal und Leben nur einen kleinen Teil dessen ausmachen, mit dem ihr Euch beschäftigt. Doch auch wenn ich nur ein winziger Teil der Probleme bin, mit denen Ihr Euch beschäftigt, so soll doch meine Anwesenheit in Eurer Partei zeigen, da Eure Anstrengungen nicht umsonst waren, und da auch in Ländern wie der Sowjetunion konkrete Erfolge zu erreichen sind. "

 
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