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Il Partito Nuovo - 1 giugno 1991
Das Projekt, Mitgliedschaft, die Kommunikation

ZUSAMMENFASSUNG: Niemand hat das je zuvor versucht: eine transnationale und überparteiliche, selbstfinanzierte Kraft mit direkter, basisdemokratischer Beteiligung zu schaffen, das hei t, eine kämpferische Partei im Geiste der gewaltlosen Aktion, die in den parlamentarischen Institutionen der meisten Länder der Welt breit vertreten ist. Wir wissen alle, da dieses das einzig richtige Mittel zur Bekämpfung der Ohnmacht und der Resignation der Politik ist, angesichts der gigantischen Probleme unseres Zeitalters, vo deren Lösung das Schicksal der Menschheit abhängt. Wir wissen alle, da kein einziges politisches Ziel unerreichbar und utopisch wäre, wenn wir uns gleichzeitig in Moskau, in New York, in Paris, in Budapest, auf den öffentlichen Plätzen wie in den Parlamenten mobilisieren könnten. Wir wissen alle, da es sich lohnen würde, für dieses au ergewöhnliche politische Abenteuer mit Ernst, Freude und Enthusiasmus zu kämpfen. Es ist kein Traum, es ist möglich. Wir müssen es nur wollen, mindestes fünfzigausend

müssen es wollen. Wir müssen nur alles daran setzen, da viele normale Menschen, wie wir es sind, erfahren, da es möglich ist, weil sie sich in den vernünftigen Zielen, den Zielen des gesunden Menschenverstandes, die wir vorschlagen, wiedererkennen.

(Die Partei Neu, No.1, June 1991)

Die Radikale Partei plant für das Jahr 1991 eine internationale, überparteiliche und selbstfinanzierte politische Kraft zu gründen, deren Mitglieder direkt an den politischen Entscheidungen beteiligt sind.

Dieses Ziel verlangt ein methodisches Vorgehen, das darauf gerichtet ist, eine wirkliche "Aktionspartei" internationalen Zuschnitts, einen "Ort gewaltloser Aktion" zu schaffen, in dem jeder politisch aktive Mitarbeiter sich mit Hilfe gewaltloser Demonstrationen dafür einsetzen kann, "zur selben Zeit und am selben Tag" dieselbe Gesetzesvorlage gleichzeitig von den Abgeordneten derjenigen Länder bewilligen zu lassen, die für die politische Initiative der Partei interessiert wurden und an ihr beteiligt sind.

Die radikale Partei arbeitet mit allen Kräften für dieses Ziel und verfolgt dabei die obengenannte Methode. Ihr ist bewu t, da die Politik das Wissen um die gro en Probleme, die das Schicksal der ganzen Menschheit betreffen, in kollektives Wissen, in die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und in Entscheidungsgewalt, also in Machtbefugnisse, umformen mu .

Von daher leitet sich die Notwendigkeit ab, ein politisches Projekt zu verwirklichen, das der Partei auch ermöglicht, mit den politischen und wirtschaftlichen Führungsschichten anderer Länder, vor allem der europäischen Länder, in Kontakt zu treten.Um eine entsprechende Mobilisierung zu schaffen, um die Parlamentarier und die Vertreter der internationalen Führungsschicht, die von dem Projekt angesprochen werden sollen, zusammenzubringen, mu dieses Projekt zum richtigen Zeitpunkt und in angemessener Weise öffentlich gemacht werden.

Auch unter diesem Gesichtspunkt handelt es sich um ein au erordentlich komplexes und ehrgeiziges Unternehmen, das niemals zuvor in dieser Form versucht wurde.

Zunächst müssen die Parlamentarier und die Abgeordneten der "nationalen" gesetzgebenden Organe oder der Organe mit relevanten politischen Verantwortungen und Entscheidungsbefugnissen im Westen und im Osten Europas erreicht werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Parlamente Ausdruck "föderalistischer" oder "regionaler" staatlicher Ordnungen sind und mit autonomer Macht ausgestattet sind. Es geht darum, etwa 40.000 Abgeordnete zu erreichen, die ihren Sitz au er im Europaparlament, an etwa 300 verschiedenen Orten in 35 Staaten haben.

Die in dieser Botschaft angesprochenen Themen könnten zum Beispiel sein: Die Anwendung der Todesstrafe und der Einsatz der Folter; die Lebensqualität, die ökologische Rettung des Planeten, das Problem der Abfallentsorgung in Europa; der Treibhauseffekt; die Rettung der Ozonschicht, die Vernichtung der Wälder, der Einsatz von chemischen Mitteln in der Landwirtschaft; die Wiederaufnahme des Vorschlags, durch Bekräftigung gesetzten Rechts dem Völkerrecht zu mehr Durchsetzungskraft zu verhelfen und die Rolle und Funktion der Vereinten Nationen zu reformieren; die Umwandlung der Rüstungsausgaben in lebensrettende Projekte zugunsten der Milliarde Menschen, die mit dem Problem des Hungers lebt, das hei t also Durchsetzung und Realisierung der Aktionsvorschläge, die im "Manifest der Nobelpreisträger" gemacht werden; politische Vereinigung der europäischen Staaten als Mittel zur Uberwindung von Nationalismen, Sprachbarrieren und Rassenschranken; eine antiprohibitionistische Politik zur Bekämpfung der Kriminalität,

die aus dem illegalen Drogenmarkt hervorgeht; Antitotalitarismus und eine Politik zur Durchsetzung der Menschenrechte; Abschaffung des erlaubten Waffenbesitzes; die Überwindung oder Abschaffung von Gefängnissen; das Strafrecht; die Notwendigkeit einer "Vehikelsprache", um den historischen Proze eines Spracherwerbs zu simulieren, der dazu führt, da auch die Sprecher der Hegemoniesprache eine zweite Sprache besitzen; das Bevölkerungsproblem, eine Lösung der bevölkerungspolitischen Probleme unter ökologischen Gesichtspunkten; die Abtreibung und die Sexualerziehung.

Absicht dieser Initiative ist es, einerseits über die politischen Vorschläge der transnationalen Partei zu informieren, und andererseits Interesse zu wecken, zu Diskussionen anzuregen, um auf der Basis des gesamten Programms oder auch eines oder mehrerer spezieller Themen die Bildung von transnationalen und überparteilichen Initiativgruppen bei den Parlamentariern und anderen Vertretern aus Politik und Führungsschicht dieser Länder zu fördern.

Es handelt sich um ein Projekt, um ein "Unternehmen", dessen wirtschaftliche und finanzielle Dimensionen weit über das hinausgehen, was die Partei bis jetzt in Angriff genommen hat: die Verschickungskosten für jede Botschaft werden nicht unter 435.000 - 522.000 Dollar betragen, und die Gesamtkosten für 6 - 8 Nummern werden sich zwischen 2.609.000 und 4.348.000 Dollar bewegen.

Ausgehend vom vorgesehenen Haushaltsplan für das Jahr 1991 verfügt die Partei über 2.609.000 Dollar, die in das Projekt investiert werden können, wobei sie theoretisch auch über die Guthaben verfügen könnte, die ihr aus der "italienischen Bindung" erwachsen.

Daher ist die Unterstützung "anderer" notwendig, das hei t, der fünfzigtausend eingeschriebenen Mitglieder, die mit ihrem Beitrag einer Idee zur Organisationsform verhelfen würden und zur Schaffung jenes "Ortes gewaltloser Aktion" beitragen würden, den die Radikale Partei seit ihrem Bestehen aufzubauen versucht, und da wir dazu auch in der Lage sind, wollen wir nicht nur beispielhaft unter Beweis stellen.

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Von New York nach Moskau - in kürzester Zeit

Es ist kaum vorstellbar, da heutzutage die Abgeordneten der westlichen und östlichen Länder nicht miteinander in kürzester Zeit kommunizieren, sich austauschen, sich gegenseitig Gesetzestexte, Anträge, Resolutionen übermitteln oder gemeinsame Initiativen koordinieren können. Es ist ebenfalls kaum vorstellbar, da die europäische Institution sozusagen als Zentrale in der Gesellschaft des sogenannten Weltdorfs sich noch nicht dem Problem der Kommunikation und Information gestellt und auch noch niht die entsprechenden Instrumente entwickelt hat, die die optimale Verbreitung des bestehenden Wissens erlaubt, soda dasselbe an möglichst vielen Orten gleichzeitig in politische Aktion umgewandelt werden kann. Es ist kaum vorstellbar, da Politik sowie die Entscheidungsprozesse in der Politik nicht schon im Moment ihrer Entstehung den als Gesetzgeber Fungierenden bekannt sind. Es ist kaum vorstellbar, da das alles nicht existiert und nicht die Mehrzahl der Parlamentarier in aller Welt einbeziht. Um all dieses zu sc

haffen, bedarf es eines Mediums, einer unmittelbaren Form der Kommunikation, mehrsprachig, allen leicht zugänglich mittels eines Computers und eines an das internationale Netzwerk angeschlossenen Telefons.

Die Radikale Partei verfügt über ein solches Medium, das vor drei Jahren entwickelt und umgesetzt wurde.

Agora' ist ein Kommunikationssystem in geschriebener Sprache, interaktiv, mehrsprachig. Es erlaubt den Abonnenten aus allen Teilen der Welt nicht nur Informationen abzurufen, sondern vor allem Informationen direkt auszutauschen, und das in fünf Sprachen : Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch. Die diversen Schreibweisen werden respektiert.

Agora' ist das am weitesten entwickelte "Computer-Konferenzsystem" Europas und seine Funktionsweise ist ziemlich einfach: Man benötigt lediglich einen Computer - egal welcher Marke - der durch ein Modem an das Telefonnetz angeschlossen wird. Durch Wählen der Nummer 0039 - 6 - 6892828 beziehungsweise der Nummer Nua Itapac 26500016 des Netzwerks "Paket" kann man sich auf Agora' abonnieren. Durch schriftliche Bestätigung des Abonnements erhält man sein persönliches Passwort, mit dem man sich dan in das System einschalten kann.

Das System bietet in erster Linie Nachrichten, die den angeschlossenen Presseorganen entnommen sind: die römische Filiale des IPS, dem internationalen auf den Informationsaustausch mit der dritten Welt spezialisierten Kommunikationssystem; dem Informationszentrum der Vereinten Nationen für Italien; die römische Filiale der USIS, der Presseagentur der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Die sowjetischen Mitglieder der Radikalen Partei geben von Moskau aus die Nachrichten der Nachrichteagentur Postfactum in das System ein, das täglich aus den 15 sowjetischen Republiken Informationen zu politischen, wirtschaftlichen, Finanz- oder Wahlproblemen sowie zu den regionalen Konflikten liefert.

Dank Agora' können die gesamten Gesetzgebungs- und Kontrollaktivitäten der in das italienische oder europäische Parlament gewählten Abgeordneten der Radikalen Partei abgerufen werden; können die verfügbaren Texte zu politischen oder sozialen Themen eingesehen werden, zum Beispiel über die Drogenproblematik, Wahlen, Menschenrechte, die europäische Einigung. Agora' stellt seinen Abonnennten ebenfalls eine Art "Postdienst" zur Verfügung: Agora' informiert, ob in dem abonnenteneigenen "elektronische Briefkasten " Post angekommen ist und erlaubt darüberhinaus das Abschicken von Briefen, die nur von dem Empfänger "geöffnet" werden können. Das System teilt dem Absender ebenfalls mit, ob die Botschaft letztendlich vom Empfänger gelesen wurde. Die "Konferenzen" erlauben, mit eigenen schriftlichen Beiträgen an Debatten über diverse Themen teilzunehmen, indem eine Konferenz eröffnet wird, die entweder öffentlich oder aber nur speziell eingeladenen Teilnehmern zugänglich ist, wobei der Benutzer übr alle bis zu dem Augen

blick eingegangenen Beiträge verfügen kann. Die "Anzeigen" sind sozusagen ein elektronisch-telematisches Schwarzes Brett, auf dem Botschaften einen gro en Personenkreis erreichen können.

Zur Zeit werden für das Abonnement keine Gebühren erhoben. Die Abbonnenten von Agora' kommen in ihrer überwiegenden Mehrzahl aus Italien, aber auch andere aus 20 Ländern sind angeschlossen: von Japan bis zur Sowjetunion, von Brasilien bis Südafrika, von der Tschechoslowakei bis Argentinien. Insgesamt sind das 1.800 und unter ihnen gibt es Parlamentarier aus Italien und Europa, Journalisten und Vereinigungen, die sich für das Recht und die Rechte einsetzen.

Um auch den osteuropäischen Führungsschichten dieses Instrument nutzbar zu machen, ist es unabdingbar, das Medium Agora' an die japananischen oder US-amerikanischen Informatik-Multis oder an die Filialen der übernationalen Institutionen, wie die Europäische Gemeinschaft oder die UNO, oder auch an die über die ganze Welt verteilten Agenturen zu "verkaufen". Es ist nötig, bedeutende und angemessene Sponsoren zu finden, die helfen, das enorme Kostenproblem dieses Unternehmens zu lösen.

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Eine föderative Sprache

Um das politische Europa in einen allgemeinen Schlüssel für die osteuropäischen Länder zu machen und damit das uralte föderalistische Lied "Europa einigen, hei t die Welt einigen" wahrzumachen, ist es von besonderer Bedeutung, das Problem der transnationalen sprachlichen Kommunikation zu lösen: Europa und die Welt brauchen eine zweite gemeinsame Sprache.

Frei von allen Vorurteilen und demokratisch gesprochen gibt es eine Lösung: das Esperanto.

Das Ziel, das mit der Sprache Esperanto verfolgt wird, ist, "in weltweiten Dimensionen zu denken" mit dem Mittel einer föderativen Sprache. Diese Ziele sollten aktiv verfolgt und unterstützt werden. Die Radikale Partei ist ein Instrument, mit Hilfe dessen die Esperantologen aus aller Welt ihren transnationalen Kampf führen können, nicht nur um in kürzester Zeit eine internationale demokratische Kommunikation zu gewährleisten, sondern vor allem um den europäischen Kontinent und die Welt vor einer kulturellen Öko-Katastrophe zu retten, einem sprachlichen Tschernobyl, mit anderen Worten, um die absoluten Vorherrschaft der englischen Sprache zu brechen. In der Tat hat die Geschichte gezeigt, da die Vorherrschaft einer dominanten Sprache die anderen Sprachen zerstört, so wie das die lateinische Sprache mit den eingeborenen Sprachen Europas und das Spanische mit denen des lateinamerikanischen Kontinents gemacht hat. Und wenn ein Volk seine Sprache verliert, verliert es auch seine kulturelle Identität. Gerade die

ethnischen Gruppen und Sprachen "ohne Nation", die heute einen harten Überlebenskampf kämpfen, wissen das nur zu gut.

 
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