ZUSAMMENFASSUNG: Auf der Konferenz über die Friedenswirtschaft, die vom 4. bis 5. Januar 1990 in San Jose, Costa Rica, stattfand, legte Olesugun Obasanjo, Ex-Präsident von Nigeria und Chef des "African Leadership Forum", im Rahmen des Runden Tisches über die Nord-Süd-Problematik das folgende Dokument vor:
(Die Partei Neu, No.2, Juli 1991)
Es ist eine wohlbekannte Tatsache, da Demokratie von den Regierten zwar bevorzugt wird, ihnen von den Regierenden jedoch in der Regel verweigert wird.
Mit einer Art natürlichem Instinkt strebt der Mensch, als regiertes Tier, nach Demokratie.
Ich bin davon überzeugt, da in Afrika die Demokratie nicht nur überleben, sondern sich wie ein nicht aufzuhaltener Virus immer mehr ausbreiten wird.
Die Verbreitung der Demokratie in Afrika mu tief in der Verantwortung der Afrikaner selbst verankert sein. Die Afrikaner müssen zur Avantgarde der Bewegung werden, die zu einer neuen demokratischen Ära führt.
Die Wirklichkeit ist von der Tatsache geprägt, da der Übergang von undemokratischen zu demokratischen Zuständen ein langwieriger, unregelmä iger und mühseliger Proze ist. Besonders die fundamentalen Menschenrechte müssen bestärkt werden, denn ohne diese gibt es keine Demokratie.
Die Demokratie ist der einzige Zement, der in unseren Nationen mit gemeinsamem Schicksal, gleichen Interessen und gemeinsamer Identität die verschiedenen ethnischen Gruppen auf lange Sicht zusammenhalten kann. Was uns hauptsächlich fehlt, sind politische Führungspersönlichkeiten, deren Denken von demokratischen Idealen und vom demokratischen Geist geprägt ist. Aber wir werden sie haben, wenn auch vielleicht nur in geringer Zahl und nur für kurze Zeit. Die kleinen Erfolge müssen ausgebaut, und der Demokratisierungsproze darf nicht zerstört werden.