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Il Partito Nuovo - 1 luglio 1991
Das Manifest und die Gründungsmitglieder der Internationalen Liga gegen die Prohibition
(Die Partei Neu, No.2, Juli 1991)

Die Begründungen

1. Die verbotenen Drogen sind überall zu kaufen, allerdings in einem kriminellen Kreislauf, der sich immer mehr ausweitet.

2. Der Prohibitionismus ist gescheitert. Dieses Scheitern wird weder von den einzelstaatlichen noch von den internationalen Gesetzgebern - wie den Vereinten Nationen - , die die Drogenpolitik bestimmen, eingestanden.

3. Der Prohibitionismus hat den illegalen Drogenhandel geschaffen und nährt die Gruppen, die davon profitieren.

4. Der kriminelle Drogenhandel ist multinational, er breitet sich von Nord-Amerika nach Europa, in den Mittleren Osten, nach Asien, Nord-Afrika und vor allem nach Latein-Amerika aus.

5. Die den Drogenhandel beherrschenden Gruppen - die sogenannten Kartelle, die Triaden, die Mafien und die Familien - bedrohen den inneren Frieden und die politische Stabilität. Die Repressionsma nahmen der staatlichen Behörden verstärken diese Gefahren.

6. Das Scheitern des Prohibitionismus' hat das Problem der persönlichen Entscheidung über die eigene Gesundheit zu einem Drama von weltweitem Ausma gemacht. Die daraus entstehende Kriminalität gefährdet auch den einfachen Bürger, seine Sicherheit und bürgerliche Freiheit.

7. Noch nie nach der Einführung des Alkoholverbots in den Vereinigten Staaten im Jahre 1919 hatten schlechte Gesetze, auch wenn in noch so guter Absicht gemacht, so zerstörerische Wirkung.

8. Die moderne Ausgabe des Prohibitionismus hat unsere gro en Städte in Schlachtfelder verwandelt, ohne da es gelungen wäre, diejenigen zu beschützen, die es zu beschützen galt. Wer der Versuchung Droge nachgibt, hat den Weg in die Kriminalität und in die Krankheit, deren verheerendste Variante AIDS ist, gewählt. Die Gelegenheitskonsumenten riskieren das Gefängnis; die wirklich Süchtigen sind zur Kriminalität gezwungen, um ihre Sucht zu finanzieren; der Normalbürger wird gefährdet.

9. Der gescheiterte Versuch, einige bestimmte Drogen zu verbieten, während der Verkauf und die Werbung für andere Drogen, wie Tabak und Alkohol, erlaubt ist, hat universelle und unkalkulierbare Kosten. Die Freiheit an sich ist durch die Anwendung der Drogengesetze gefährdet, ohne irgendwelche Vorteile für das Individuum oder die Gesellschaft zu bieten.

Die Ziele

Wir, die Unterzeichner, die wir an dem Gründungskongress der Internationalen Liga gegen die Prohibition teilgenommen haben, werden uns für die folgenden Ziele einsetzen:

A. Ein Koordinationszentrum für alle Personen und Gruppen des wissenschaftlichen, sozialen und politischen Lebens zu schaffen, die dieselben Ziele wie die Internationale Liga verfolgen.

B. Ein Informationszentrum zu schaffen, das die Verbreiterung des Wissens über die Drogenpolitik und die vom aktuellen Prohibitionssystem verursachten Schäden sowie über die damit verbundene Kriminalität zum Ziel hat.

C. Gegenpositionen zu allen Varianten der Verbotspolitik im Zusammenhang mit Drogen zu entwickeln, die zur Zeit von den Vereinten Nationen und ihren Ablegern sowie von der internationalen Gesetzgebung und in internationalen Abkommen verfolgt wird.

D. Alle internationalen und nationalen Aktivitäten voranzutreiben und zu unterstützen, die gegen das Prohibitionssystem gerichtet sind.

Die Gründungsmitglieder

Marie Andrée Bertrand, Präsidentin, Mitglied der Radikalen Partei, Professorin der Kriminologie an der Universität Montréal (Kanada); Rosa Del Olmo, Vize-Präsident, Professor der Kriminologie an der Universität Caracas (Venezuela); José Luis Diez Ripollez, Vize-Präsident, Professor für Strafrecht und Dekan der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität Malaga (Spagna); Remo Di Natale, Vize-Präsident, Professor der Politischen und Rechtswissenschaften an der Universität San Andres de la Paz (Bolivien); Lester Grinspoon, Vize-Präsident, Professor der Psychiatrie an der Harvard-Universität, Boston (USA); Marco Pannella, Vize-Präsident, Abgeordneter im Europa-Parlament, Mitglied der Radikalen Partei (Italien); Ralph Salerno, Vize-Präsident, ehemaliger Chef der Anti-Drogen-Abteilung der New Yorker Polizei (USA); Peter Cohen, Geschäftsführender Sekretär, Soziologe, Direktor des Forschungsprogramms über die Drogenabhängigkeit der Stadt Amsterdam (Niederlande); Anthony Henman, Geschäftsführender Sekretär, Eth

nologe, Mitglied des staatlichen Beratungsauschu über Rauschgifte (Gro britannien); Marco Taradash, Geschäftsführender Sekretär, Abgeordneter im Europa-Parlament, Mitglied der Radikalen Partei (Italien); Georg Thamm, Geschäftsführender Sekretär, Journalist, Gründungsmitglied des deutschen Vereins zur Erforschung der Drogentherapien, (Deutschland); Kevin Zeese, Geschäftsführender Sekretär, Rechtsanwalt, Vize-Präsident der Stiftung »Drug Police Fondation (USA); Bruce Alexander, Psychologe an der Universität Burnaby (Kanada); Georges Apap, Staatsanwalt, in Valence (Frankreich); Giancarlo Arnao, Arzt, (Italien); Manuela Carmena Castrillo, Richterin, Gründungsmitglied der »Plattform für eine Alternative in der Drogenfrage (Spanien); Luigi Del Gatto, Arzt (Italien); Juan Fernandez Carasquilla, Richter und Mitglied des Staatsrats (Kolumbien); Carlos Gonzales Zorilla, Professor des Strafrechts an der Universität Barcellona (Spanien); Nick Harman, Chefredakteur der Zeitschrift »The Economist (Gro britannien); Pie

rre Joset, Rechtsanwalt, Geschäftsführer der »Europäischen Bewegung für die Normalisierung in der Drogenpolitik (Schweiz); Amato Lamberti, Soziologe an der Universität Neapel und Direktor des »Instituts zur Beobachtung der camorra (Italien); Roger Lewis, Soziologe, Mitarbeiter der Anti-Mafia-Kommission des italienischen Parlaments, (Gro britannien); Luigi Manconi, Soziologe an der Universität Palermo (Italien); Antonio Martino, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Rom (Italien); José Mirtenbaum, Anthropologe, Berater der nationalen Kommission zum Ersatz des Kokaanbaus, (Bolivien); Ethan Nadelmann, Historiker an der Universität von Princeton (New Jersey); Eric Picard, Psychiater, (Belgien);

Westey Pomeroy, Polizeibeamter, Direktor des Wissenschaftszentrums über Drogenfragen in Miami (USA); Robert Randall, Schriftsteller, Sekretär der »Alliance for Cannabis Therapeutics (USA); Micheline Roelandt, Psychiater(Belgien); José Manuel Sanchez Garcia, Polizeibeamter(Spanien); Wijnand Sengers, Psychiater an der Universität Rotterdam (Niederlande); Richard Stevenson, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Liverpool (GB); Massimo Teodori, ehemaliger Abgeordneter des italienischen Parlaments, Mitglied der Radikalen Partei (Italien); Jef Ulburghs, Geistlicher, Abgeordneter im Europa-Parlament (Belgien); Ambrogio Viviani, Mitglied des italienischen Parlaments, (Italien); Henk Jan Van Vliet, Rechtsanwalt, Direktor des Forschungsinstituts »Metropolink (Niederlande);

Govert Van De Wijngaart, Direktor des Projekts zur Vorbegung gegen Alkoholismus und Drogensucht der Stadt Utrecht, (Niederlande); Jacob Winslow, Soziologe an der Universität Kopenhagen, (DK).

 
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