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Conferenza Emma Bonino
Partito Radicale Maurizio - 6 aprile 1995
DPA 6-apr-95

EU/Fischerei/Kanada/(Zweite Zusammenfassung Neu: Dementi von Tobin) EU verurteilt kanadische Übergriffe Tobin weist Kritik zurück

Luxemburg/Brüssel/Ottawa Mit einer scharfen Verurteilung hat die Europäische Union am Donnerstag auf die erneuten kanadischen Übergriffe auf spanische Trawler vor Neufundland geantwortet. Angesichts einer sich abzeichnenden Einigung in dem seit über einem Monat andauernden "Heilbutt Konflikt" waren sich die EU Fischereiminister in Luxemburg einig, da dieser "schwere" Zwischenfall den Erfolg der Gespräche gefährde.

Der kanadische Fischereiminister Brian Tobin wies die europäischen Vorwürfe über angebliche "Attacken der kanadischen Marine gegen spanische Trawler" dagegen nachdrücklich zurück.

Die EU Kommission legte scharfen Protest gegen die "feindseligen, illegalen und gefährlichen" Attacken der kanadischen Marine ein. Sie erhielt von den Ministern trotzdem den Auftrag, mit Ottawa weiter zu verhandeln. Nach Darstellung spanischer Kapitäne hatten kanadische Patrouillenboote in der Nacht zum Donnerstag das Netz eines Trawlers gekappt. Bei einem anderen Schiff hätten die Kanadier versucht, die Fangleinen durchzutrennen.

Im kanadischen Fernsehen erklärte Tobin dagegen: "Wenn wir ein Schiff auf hoher See hätten festnehmen wollen, dann haben wir wohl unsere Fähigkeit demonstriert, das zu tun. Tatsache ist, da es keinerlei Versuch gab, ein Netz zu kappen oder ein Schiff zu entern." Derartige Vorwürfe seien "absolut falsch". Die kanadische Marine habe nur die Namen der Schiffe herausfinden wollen.

Da Gro britannien eine scharfe Resolution gegen das Commonwealth Mitglied Kanada verhindern wollte, gab Frankreichs Fischereiminister Jean Puech die Erklärung als amtierender EU Ratsvorsitzender ab. Darin werden die "jüngsten einseitigen Ma nahmen" der Kanadier verurteilt, und Kanada wird aufgefordert, das internationale Seerecht zu respektieren.

Die EU Kommission bedauerte, da sich der neue Zwischenfall zu "diesem entscheidenden Augenblick" ereignet habe, "in dem sich die Verhandlungen einer Einigung nähern".

Gro britannien hat es nach den Worten des spanischen Ministers Luis Atienza in der EU an Solidarität mangeln lassen. London verteidigte seine Zurückhaltung damit, da man nicht mit unnötiger Schärfe den Erfolg der Gesprächsrunde mit Kanada gefährden wolle. Der deutsche Landwirtschaftsminister Jochen Borchert sagte in Luxemburg: "Es handelt sich hier nicht um ein paar tausend Tonnen Fisch, sondern um eine Grundsatzfrage: Es geht um die Verteidigung der Interessen der EU in den internationalen Gewässern."

In der neben den Verhandlungen mit Kanada geplanten Gesprächsrunde mit den anderen Mitgliedstaaten der zuständigen Nordwest Atlantik Fischereiorganisation (NAFO) will die EU daher auch die alte Forderung nach der traditionell der EU zustehenden Fangquote von 69 Prozent der Gesamtmenge oder 18 630 Tonnen bekräftigen. Die EU Kommission hatte gehofft, sich mit den Kanadiern bis zum Wochenende zu einigen, um dann das Ergebnis den EU Au enministern am Montag bei deren Treffen in Luxemburg vorzulegen.

 
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