Rabat (dpa) - Die dritte Runde der Fischereiverhandlungen zwischen Marokko und der Europäischen Union (EU) hat am Montag in Rabat begonnen. Der jetzige Vertrag läuft am 30. April aus.
Zum Auftakt der Gespräche traf die EU-Kommissarin für Fischerei, Emma Bonino, mit Marokkos Ministerpräsident Abdellatif Filali sowie Fischereiminister Abdellah Sahel zusammen.
Vor Marokkos Küsten fischen vorwiegend Kutter aus Spanien und Portugal. Die Aussichten für eine schnelle Einigung werden pessimistisch beurteilt. Marokko verlangt je nach Fischart eine Reduzierung der EU-Quote von 30 bis 65 Prozent. Der marokkanische Fischereiverband hat sogar gefordert, die europäischen Fischer ganz auszusperren. Das nordafrikanische Land hat in den vergangenen Jahren seine Fischereiflotte deutlich ausgebaut.
Rabat tritt dafür ein, mehr gemischte europäisch-marokkanische Fischerei-Unternehmen zu bilden. 35 Prozent der Besatzungen der EU-Schiffe sollten Marokkaner sein. Die EU hat eine flexible Haltung bei den Fangquoten angekündigt, lehnt die übrigenForderungen jedoch ab.
Von dem Vertrag abhängig sind rund 600 spanische Kutter mit zusammen 3 500 Seeleuten, die überwiegend in Andalusien beheimatet sind. Spaniens Fischereiminister Luis Atienza rechnet damit, da der neue Vertrag nicht bis zum 1. Mai ausgearbeitet ist.
Lieber ein Abkommen, das sich verspätet, als eine ungünstige Regelung", sagte er. Den Fischern, die eventuell eine Zwangspause einlegen müssen, hat er bereits staatliche Hilfen zugesagt.