EU-Kampagne: Ein Fisch namens Emma
Die Kommission will die Konsumenten von den Vorteilen von Sprotte, Makrele und Co. überzeugen.
BRÜSSEL (do). Sprotten sollen nicht länger verrotten, Makrelen sich nicht länger quälen - das ist das Motto, unter das sich die jüngste Aktion Brüssels zur Imageverbesserung von Billigfisch stellen liee. Die zuständige EU-Kommissarin Emma Bonino lie kürzlich das "Fischmobil" vom Stapel, ein riesiges Ausstellungvehikel, das in den kommenden Monaten das europäische Festland durchkreuzen wird. Ziel der Initiative ist, den EU-Bürgern den Fisch schmackhaft zu machen - allerdings nicht in Form der teuren Arten wie Scholle oder Seezunge. Auf dem EU-Menü stehen die armen Verwandten Makrele, Hering, Sprotte und Sardine.
Die Aktion richtet sich vor allem an junge Menschen, die vom Nährwert der Flossentiere überzeugt werden sollen. Um quasi gleich zwei Sprotten mit einem Netz zu fangen, will die Kommission aber auch die Nachfrage nach jenen Fischarten ankurbeln, die Europas Konsumenten zur Zeit offenbar nicht gut genug sind. Damit hofft man, den Druck auf die ohnedies schwer dezimierten Bestände von Kabeljau und Heilbutt etwas zu lockern.
Um den Küchen-Appeal von Sardine & Co. zu erhöhen, wird die Kampagne von einem Rezeptwettbewerb in Zusammenarbeit mit der Acadmie Internationale de la Cuisine begleitet.
Auerdem soll es spezielle Promotionen an 400 Stellen in Europa geben, an denen die Konsumation von Fisch die stärkste Ebbe aufweist - inklusive Gratis-Kostproben. Für Österreich, nicht gerade bekannt für seine Liebe zum Fisch, sollten da einige Konserven abfallen.
Bezahlt wird die Kampagne mit Mitteln aus der Gemeinsamen Fischereipolitik. Geschätzte Kosten: 23 Millionen Schilling.